Der am Mittwochabend in Düsseldorf im Auftrag der deutschen Bundesanwaltschaft verhaftete 35-jährige Abdalfatah H.A. sei dringend verdächtig, sich im Jahr 2013 der Organisation Jabat-al-Nusra angeschlossen zu haben, teilte die Bundesanwaltschaft am Donnerstag in Karlsruhe mit. Im März des Jahres soll er ein Scharia-Todesurteil vollstreckt und mit weiteren Mitgliedern seiner Kampfeinheit 36 Mitarbeiter der syrischen Regierung getötet und damit ein Kriegsverbrechen begangen haben.

Im Regierungsbezirk Gießen(Hessen) wurde zudem der 26-jährige Syrer Abdulrahman A.A. festgenommen, der ebenfalls im Jahr 2013 für die Al-Nusra-Front gekämpft und zudem gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen haben soll. Der Bundesanwaltschaft zufolge gründete er Anfang 2013 eine zur Al-Nusra-Front gehörende Kampfeinheit, von der er insbesondere Gelder und Fahrzeuge verwaltete. Auch Abdalfatah H.A. soll Mitglied dieser Kampfgruppe gewesen sein. Beide Männer hätten gemeinsam an Kämpfen gegen syrische Militärverbände teilgenommen. Die Beschuldigten sollten am Donnerstag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.

Die al-Nusra-Front hat sich im vergangenen Jahr in Fatah al-Sham umbenannt und sich von der Extremistenorganisation Al-Kaida getrennt. Zu ihren Zielen gehört die Errichtung eines am Salafismus orientierten sunnitischen islamischen Staates in Syrien.

Die deutsche Polizei hat unterdessen in Bayern einen mutmaßlichen islamistischen Terrorhelfer festgenommen. Der Mann soll die Terrormiliz "Junud al-Sham" (Soldaten Syriens) unterstützt haben, wie die Generalstaatsanwaltschaft München am Donnerstag mitteilte.

Der 33-Jährige aus Bosnien-Herzegowina soll der Terrormiliz mehrere Fahrzeuge geliefert haben. Zudem soll er in Syrien gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen haben.

Der Mann wurde bereits am Dienstag festgenommen und am Mittwoch einem Ermittlungsrichter des Oberlandesgerichts München vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete.