Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht am Donnerstag in Kairo mit Ägyptens Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi über mögliche Lösungen für die Flüchtlingskrise. Dazu gehören aus Sicht Deutschlands die Rückführung nicht schutzbedürftiger Menschen, die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen in Ägypten, der Kampf gegen Schlepper und die Stabilisierung Libyens.
Auf Auffanglager für Flüchtlinge in Nordafrika, wie sie etwa EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani befürwortet, wird Merkel aber voraussichtlich nicht drängen. Ägypten und Tunesien wehren sich dagegen, Libyen gilt als zu instabil. Nichtregierungsorganisationen haben die Kanzlerin aufgefordert, Menschenrechtsverletzungen anzusprechenIn der Kairoer Markus-Kathedrale trifft sich Merkel am Nachmittag mit dem Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, Papst Tawadros II., danach mit dem Großscheich der Al-Azahar-Moschee, Ahmed al-Tajib, einem der höchsten Geistlichen des sunnitischen Islams.