Griechenland und die Europäische Grenzschutzagentur Frontex haben seit Inkrafttreten des EU-Türkei-Flüchtlingspakts im April 2016 insgesamt 906 Flüchtlinge und Migranten von den Inseln der Ostägäis in die Türkei abgeschoben. Das gab die Polizei am Mittwoch in der griechischen Hauptstadt Athen bekannt.
Zuvor war in Kooperation mit der europäischen Grenzschutzagentur Frontex eine Gruppe von sieben Syrern von Lesbos in die türkische Hafenstadt Adana ausgeflogen worden, hieß es in der Polizeimitteilung weiter. Auf den Ostägäis-Inseln harren zurzeit gut 14.400 Migranten und Flüchtlinge aus.
Das EU-Türkei-Abkommen sieht vor, dass die EU alle Migranten, die illegal über die Türkei auf die griechischen Inseln kommen und kein Asyl erhalten, zurückschicken kann. Die Überprüfung der Asylanträge dauert wegen Personalmangels meist lange.
Griechenland hat zudem in den vergangenen 14 Monaten im Rahmen eines bilateralen Abkommens aus dem Jahr 2001 mit der Türkei 1196 Migranten ins Nachbarland abgeschoben. Weitere 673 Migranten wurden bei einem freiwilligen Rückführungsprogramm in Kooperation mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) direkt aus Griechenland in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt, teilte die Polizei in Athen weiter mit.