Mehr als drei Monate nach dem Beginn der Großoffensive auf die IS-Hochburg Mosul hat die irakische Armee den Osten der Großstadt komplett von der Terrormiliz Islamischer Staat zurückerobert. Das gab der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi am Dienstag bekannt.
In den vergangenen Tagen waren die Regierungskräfte in Ost-Mosul weiter gegen die Terrormiliz vorgerückt und hatten mehrere Viertel der letzten IS-Bastion im Irak eingenommen. Jihadisten waren zuletzt nur noch in einigen wenigen Gebieten im Nordosten der Stadt präsent.
In der nächsten Phase der Schlacht um Mosul sollen die Bezirke westlich des Flusses Tigris eingenommen werden. Viele Beobachter schätzen die Befreiung dieses Teils der Stadt von der IS-Herrschaft als noch aufwendiger ein. Die Gefechte in der ehemaligen Millionenstadt werden deshalb voraussichtlich noch einige Wochen andauern.
Sollten die Extremisten die Großstadt komplett verlieren, wären sie in dem Krisenland militärisch weitgehend besiegt. Allerdings beherrscht der IS noch immer große Gebiete im Nachbarland Syrien.
Die irakische Armee und mit ihnen verbündete Milizen und kurdische Kämpfer hatten die Offensive auf Mosul Mitte Oktober aus mehreren Richtungen begonnen und die Großstadt schnell eingekreist. Unterstützt wurden die Kämpfer von Luftangriffen der US-geführten internationalen Koalition sowie hinter der Front von Hunderten Militärberatern.
Die Terrormiliz setzt im Kampf gegen die Angreifer vor allem Selbstmordattentäter und Scharfschützen ein und leistete damit heftigen Widerstand. Nach schweren Verlusten kam die Offensive der Regierung und verbündeter Kräfte im Dezember erstmals weitgehend zum Erliegen. Nach einer Umgruppierung der Truppen kam der Vormarsch allerdings wieder in Gang.
Die irakischen Streitkräfte hatten in der vergangenen Woche für Verwirrung gesorgt, als ein Kommandant der Anti-Terror-Einheiten fälschlicherweise die vollständige Befreiung Ostmosuls verkündete. Am Montag schließlich teilte das Verteidigungsministerium die Eroberung auf seiner Internetseite mit, musste Nachricht aber später zurückziehen. Man habe habe diese "vorschnell" veröffentlicht.