Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) setzt im Kampf um ihre nordirakische Hochburg Mosul (Mossul) nach Angaben der US-Armee verstärkt kleine Drohnen ein. Die Hobby-Drohnen, sogenannte Quadrocopter, würden mit "kleiner Munition" bestückt gegen die vorrückenden Soldaten eingesetzt, sagte Oberst Brett Sylvia, der im Irak eine Einheit von US-Militärberatern kommandiert, am Mittwoch in Washington.
In der Vergangenheit hatten die IS-Kämpfer Drohnen demnach vor allem zu Aufklärungszwecken eingesetzt. Obwohl die an den Drohnen befestigte Munition nicht größer sei als eine "kleine Granate", könnten die IS-Kämpfer damit "wahllos" irakische Soldaten töten, sagte Brett. Die von den USA unterstützten Truppen hätten zuletzt aber viele der Fluggeräte abschießen können.
Die IS-Jihadisten hatten 2014 weite Teile des Irak erobert. In den vergangenen Monaten eroberte die irakische Armee jedoch viele Gebiete zurück, mittlerweile ist Mossul die letzte große Stadt im Irak, die noch zu Teilen vom IS gehalten wird. Der IS kontrolliert vor allem noch den Westen Mossuls. Angesichts der Großoffensive sind bereits mehr als 100.000 Menschen aus der Region geflohen.
Die Offensive auf Mossul, die Mitte Oktober begann, wird von der US-geführten Anti-IS-Koalition durch Luftangriffe unterstützt. Zudem trainieren und beraten die US-Streitkräfte das irakische Militär. Derzeit sind rund 5.000 US-Militärvertreter im Irak.