"Ich wurde von Regierungskollegen kritisiert, von Deutschland und Brüssel will ich gar nicht reden. Mittlerweile höre ich fast nur noch Zustimmung", mit diesen Worten bilanziert Außenminister Sebastian Kurz im aktuellen "Spiegel" die von ihm betriebene Schließung der Balkanroute. Überhaupt will der ÖVP-Politiker in Sachen Asyl eine härtere Gangart. "Wer sich illegal nach Europa aufmacht, wird an den Außengrenzen gestoppt, versorgt und zurückgebracht, so wie es Australien oder Spanien erfolgreich machen. Und wenn das nicht möglich ist, werden sie in ein anderes sicheres Gebiet außerhalb Europas gebracht. Dort haben sie dann Schutz, aber nicht das bessere Leben, das man sich in Europa erhofft hat", erklärt Kurz seine Pläne für ein neues Asylsystem.
Das kommende Halbjahr, in dem er Vorsitzender der OSZE sein wird, will Kurz dazu nutzen, um den Islamismus zu bekämpfen. "Die Finanzierung genauso wie die Hintermänner salafistischer Koranverteilaktionen. Hier wird versucht, eine Gegengesellschaft aufzubauen, die die Art, wie wir in Europa leben, ablehnt und bekämpft, letztlich auch mit Terror."