Die mehrfachen Identitäten des mutmaßlichen Berliner Attentäters Anis Amri sind den deutschen Ermittlungsbehörden nach "Spiegel"-Informationen schon längere Zeit bekannt gewesen.

Die Staatsanwaltschaft Duisburg habe im April 2016 ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugs gegen Amri eröffnet, weil er für einen kurzen Zeitraum im November 2015 mehrfach Sozialleistungen bekommen habe, berichtet das Magazin in seiner neuen Ausgabe.

Seit 2015 aktenkundig

Bei der Berliner Staatsanwaltschaft wurde Amri demnach bereits 2015 aktenkundig. Auf dem Gelände des Berliner Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso), wo der Tunesier offenbar unter dem Namen "Ahmad Zaghoul" aufgetreten sei, soll Amri einem Wachmann mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Das Verfahren sei eingestellt worden, weil "Zaghoul" nicht auffindbar gewesen sei. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) führte Amri laut "Spiegel" später absichtlich unter einem falschen Namen, um ihn trotz gegen ihn laufender Ermittlungen in Sicherheit zu wiegen.