Der russische Staatschef Wladimir Putin will am verfassungsmäßigen Termin der nächsten Präsidentenwahl im Frühjahr 2018 festhalten. Als ein US-Journalist den Kremlchef am Freitag nach einer Vorverlegung der Wahl fragte, reagierte Putin erst mit einem Witz: "In welchem Land?", fragte er zurück. Dann stellte er klar, ein Vorziehen der Wahl sei "möglich, aber nicht zweckmäßig".
In Russland wird immer wieder spekuliert, dass die Wahl auf 2017 vorverlegt werden könnte, solange sich der Unmut der Bevölkerung über die andauernde Wirtschaftskrise in Grenzen hält. Putin gab in Moskau seine Jahrespressekonferenz vor etwa 1.400 Journalisten.
Putin: Habe an Trumps Sieg geglaubt
Putin hofft indes auf gute Beziehungen zum künftigen republikanischen US-Präsidenten Donald Trump wie zur Demokratischen Partei. Das sagte Putin am Freitag in Moskau bei seiner jährlichen Pressekonferenz vor mehreren hundert Journalisten aus dem In- und Ausland.
Putin kritisierte die scheidende US-Regierung von Präsident Barack Obama und die demokratische Präsidentenkandidatin Hillary Clinton. Sie machten für alle ihre Fehler und die Wahlniederlage andere verantwortlich. Dagegen habe Trump die Stimmung in der Bevölkerung genau erfühlt und gegen alle Erwartungen darauf seinen Wahlsieg gebaut. "Niemand hat an seinen Sieg geglaubt außer uns hier", sagte er.
Mehr Atomwaffen
Zugleich verteidigte er seine Ankündigung vom Vortag, das russische Atompotenzial mit neuen stärkeren Raketen weiterzuentwickeln. Schließlich seien die USA 2001 aus dem ABM-Vertrag zu Beschränkung von Raketenabwehrsystemen ausgestiegen. Trump wiederum hatte nach Putins Äußerungen im Kurznachrichtendienst Twitter erklärt, die USA müssten "ihre nuklearen Fähigkeiten erheblich verstärken".
Kein staatliches Doping
Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine staatliche Beteiligung am massenhaften Doping russischer Sportler abgestritten. "In Russland hat es nie ein staatliches Dopingsystem oder Doping-Unterstützung gegeben, das ist einfach unmöglich", sagte er am Freitag bei seiner Jahrespressekonferenz in Moskau. Es werde alles dafür getan, dass das auch so bleibe. Putin räumte aber ein, dass Russland wie jedes Land ein Problem mit gedopten Sportlern habe.