Die wirtschaftliche Stimmung in der Euro-Zone ist gut. So jedenfalls kann man die Indikatoren deuten, die auf eine Beschleunigung des Wachstums in der Euro-Zone im Schlussquartal 2016 hinweisen. So stieg etwa der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe von 53,5 auf 53,7 und damit auf den höchsten Stand seit Anfang 2014. Der Index für die Stimmung im Dienstleistungssektor legte sogar um einen Punkt auf 53,8 zu. Auch das Konsumklima hat sich verbessert.
Das Barometer für das Verbrauchervertrauen stieg um gut einen Punkt auf minus 5,1 Zähler, wie die EU-Kommission mitteilte. Die europäische Wirtschaft und ihre Konsumenten schauen optimistisch in die Zukunft.
Doch gilt diese positive Stimmung auch für die europäischen Bürger und ihre Lebenslage insgesamt? Das wird die Europäische Kommission heute mit ihrem Eurobarometer verraten. Es ist eine in regelmäßigen Abständen von der Kommission in Auftrag gegebene öffentliche Meinungsumfrage, die seit 1973 die Stimmung in den Mitgliedsstaaten abfragt. Ausgelotet wird hierbei die Meinungsentwicklung unter der europäischen Bevölkerung. In diesem Jahr kommt noch ein spezielles Eurobarometer hinzu, das Auskunft geben soll, was Europas Bürger über die Zukunft des Gemeinschaftsprojekts denken.
Euro-Blues
Zuletzt hatte sich die Stimmung deutlich eingetrübt. Zu Jahresanfang musste die EU-Kommission feststellen, dass die Bürger der Union so etwas wie den Euro-Blues haben. Besonders in Deutschland hatte das Image der Europäischen Union gelitten – nur in Estland war das Ansehen im Jahr 2015 noch stärker gefallen als im bevölkerungsreichsten Staat der EU.
Ob dieser Trend angehalten hat, wird die Kommission heute in Brüssel veröffentlichen. Dann wird sich auch zeigen, ob die Mehrheit wie im Vorjahr optimistisch in die Zukunft der EU schaut. Damals waren 48 Prozent zuversichtlich, wogegen 46 Prozent pessimistisch in die Zukunft schauten.