Für eine Öffnung Kubas hat sich Papst Franziskus bereits eingesetzt. Nun hat er zum Gespräch über den Friedensprozess in Kolumbien geladen: Am Freitag ist er mit Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos und dessen Vorgänger Alvaro Uribe zusammengetroffen.
Uribe, der das Oppositionsbündnis "Centro Democratico" im kolumbianischen Senat anführt, gilt als schärfster Kritiker des Friedensvertrages mit der FARC-Guerilla, den Santos im November geschlossen hatte. Das kolumbianische Präsidialamt bestätigte, der Vatikan habe dieses Doppeltreffen vorgeschlagen. Demnach wurde Uribe kurzfristig von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zu dem bereits geplanten Treffen von Franziskus und Santos hinzugeladen.
Santos befindet sich nach der Verleihung des Friedensnobelpreises in Oslo am 10. Dezember auf Europareise. Die Santos-Regierung und die FARC-Guerilla hatten sich nach einer Niederlage bei einer Volksabstimmung auf ein neues, überarbeitetes Friedensabkommen verständigt, das inzwischen vom Parlament ratifiziert wurde. Die rechtskonservative Opposition von Ex-Präsident Uribe hat dem Vertrag bisher die Zustimmung verweigert, weil er zu starke Zugeständnisse an die Guerilla enthalte.
Santos schenkte dem Papst einen aus einer Patronenhülse gearbeiteten Stift mit der Gravur "Kugeln waren unsere Vergangenheit, der Friede ist unsere Zukunft". Laut dem lateinamerikanischen Portal "El Telegrafo" sollen die der Gespräche von Santos, Uribe und dem Papst das FARC-Friedensabkommen sowie die Erörterung einer Reise von Franziskus in das Andenland 2017 oder 2018 gewesen sein.
Papst Franziskus wird morgen 80
Papst Franziskus, der morgen 80. Geburtstag feiert, hat dieser Tage bei einem Treffen mit Krankenpflegern im Vatikan über einen Vorfall in seiner Jugend erzählt. Eine Krankenpflegerin habe ihm das Leben gerettet, als er mit 21 Jahren an einer schweren Lungenentzündung erkrankt war.
Auf Twitter wird der Papst schon heute gefeiert. Im Netz gratulieren dem Kirchenoberhaupt unter dem Hashtag #Pontifex80:
"Niemand wusste, worunter ich litt. Man dachte, es sei Grippe mit viel Fieber. Man brachte mich ins Spital, und der Arzt gab Anweisungen, mir eine bestimmte Dosis Penicillin zu geben. Nachdem er gegangen war, ordnete eine Krankenpflegerin und Ordensschwester, die anwesend war, eine höhere Dosis an. Sie hatte ein Gespür für Krankheiten", berichtete der Papst bei einem informellen Treffen mit dem Personal des vatikanischen Kinderkrankenhauses "Bambin Gesu" am Donnerstag.
80 Gründe den Papst zu lieben:
Spaß muss sein:
"Die Ordensschwester, die mir das Leben rettete, war Italienerin. Ich hab sie öfters besucht und ihr gedankt, solange sie gelebt hat", erzählte der Heilige Vater. "Krankenpfleger haben ein Gespür für Krankheiten. Das ist nicht gegen die Ärzte gerichtet. Doch Krankenpfleger haben wegen ihrer Nähe zum Kranken eine besondere Gabe, sie zu begleiten und zu heilen. Ich danke den Krankenpflegern sehr, die das tun", so Franziskus.
Mit Glückwünschen noch bis morgen warten:
Franziskus will an seinem 80. Geburtstag eine Messe mit Kardinälen feiern. Alle in Rom residierenden Kardinäle sind zu dem Gottesdienst Samstagfrüh in die Paulinische Kapelle des Apostolischen Palastes eingeladen, die der Papst nur zu besonderen Anlässen nutzt. Vom Gottesdienst abgesehen, will Franziskus am Samstag einen gewöhnlichen Arbeitstag einlegen.
Und für alle die ihm persönlich schreiben wollen: