Die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem Anschlag auf die koptische Kathedrale in Kairo bekannt, bei der mindestens 25 Menschen getötet wurden. Die Gruppe teilte am Dienstag über die ihr nahestehende Nachrichtenagentur Amak mit, einer ihrer Kämpfer habe in der Kirche einen Sprengstoffgürtel gezündet. Jeder Ungläubige solle wissen, dass der Krieg fortgesetzt werde, hieß es weiter.
Die meisten der Opfer des Anschlags auf die Markuskathedrale am Sonntag waren Frauen. Aus Sicherheitskreisen erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters, dass unter den Toten auch mindestens sechs Kinder sind. Ein etwa zwölf Kilogramm schwerer Sprengsatz sei in einem Seitentrakt explodiert, der Frauen vorbehalten sei. Verletzt wurden 49 Menschen. Orthodoxe Kopten sind die größte christliche Religionsgemeinschaft im Nahen Osten. Sie stellen etwa zehn Prozent der rund 90 Millionen Einwohner Ägyptens.
In Ägypten kämpfen vor allem auf der Halbinsel Sinai radikale Islamisten gegen die Sicherheitskräfte. Sie haben aber auch in Kairo und anderen Städten Anschläge verübt. Erst am Freitag waren bei zwei Anschlägen insgesamt sechs Polizisten getötet worden. Die Extremisten sind mit der IS-Miliz verbündet.
Das ägyptische Innenministerium hatte am Montag führende Vertreter der verbotenen Muslimbruderschaft als Drahtzieher des Anschlags auf die koptische Kirche mit 25 Toten bezeichnet. Die Muslimbrüder bestritten eine Beteiligung an der Tat vom Sonntag.
Jihadistengruppen werfen den Kopten in Ägypten vor, den Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi Mitte 2013 unterstützt zu haben.