Donald Trump bleibt nach einer Neuauszählung der Stimmen Wahlsieger im US-Bundesstaat Wisconsin. Die Zahlen hätten sich nur geringfügig verändert, teilte der Leiter der Wahlkommission, Mark Thomsen, am Montag mit. Trump gewann sogar 131 Stimmen hinzu.
Der Vorsprung des Republikaners vor der Demokratin Hillary Clinton in diesem Bundesstaat beträgt damit 22.748 Stimmen. Der Republikaner zeigte sich erfreut.
Er war am 8. November überraschend als Sieger aus der Präsidentschaftswahl hervorgegangen. Er wird am 20. Jänner 2017 als 45. Präsident der Vereinigten Staaten ins Weiße Haus einziehen.
Die Grünen-Kandidatin Jill Stein hatte die Nachzählung in Wisconsin beantragt, und sie über Spenden finanziert. Sie machte geltend, dass Wahlmaschinen manipuliert gewesen sein könnten. Das Ergebnis in Wisconsin fiel knapp aus. Die Demokraten um Hillary Clinton schlossen sich dem Antrag Steins an.
Fehler von Wahlhelfern
Trump kommt nach der Neuauszählung insgesamt auf rund 1,41 Millionen Stimmen, Clinton auf rund 1,38 Millionen. Dass sich die Zahlen nun leicht verändert haben, führte die Kommission auf Fehler von Wahlhelfern zurück. "Bei den kurzen Fristen, in denen die Ergebnisse gemeldet werden müssen, kommt es zu Rechenfehlern, wir vergessen Dinge, wir vertauschen Zahlen versehentlich", erklärte Michael Haas von der Wahlkommission.
Stein zeigte sich enttäuscht davon, dass nicht alle Bezirke eine Neuauszählung per Hand wählten. Nach Angaben der Wahlkommission wählten etwa 50 der 72 Bezirke diese Methode, die anderen zählten mithilfe der Maschinen nach.
Die Grünen-Kandidatin, die bei der Wahl völlig chancenlos war, wollte auch die Stimmen in Michigan und Pennsylvania nachzählen lassen. Ihre Bemühungen schlugen aber fehl. Am Montag wies ein Bundesgericht in Pennsylvania ihren Antrag zurück.
Trump freute sich in einer Twitter-Nachricht über die hinzugewonnenen Stimmen. "Die Demokraten und die grüne Partei können sich jetzt ausruhen. Betrug!", schrieb er.
Indirekte Wahl
Die US-Bürger wählen ihren Präsidenten nur indirekt. Ausschlaggebend ist ein Gremium von Wahlmännern und -frauen. Jeder Bundesstaat hat je nach seinem Bevölkerungsumfang eine bestimmte Zahl von Vertretern in dieser Gruppe, die entsprechend dem Wahlergebnis in ihrem Staat votieren.
Bei der Wahl am 8. November waren auf die Demokratin Hillary Clinton rund 2,8 Millionen mehr Stimmen entfallen als auf Trump. Der Republikaner erhielt aber mehr Stimmen im Wahlgremium, weil in den jeweiligen Staaten das einfache Mehrheitswahlrecht gilt und die Stimmen der Verlierer keine Bedeutung für das Gesamtergebnis haben.