Wegen der sexuellen Übergriffe auf Frauen in der Kölner Silvesternacht sollen einem Zeitungsbericht zufolge bereits früher Notrufe von Opfern bei der Polizei eingegangen sein als bisher angenommen. Einen ersten Anruf einer betroffenen Frau habe es am 31. Dezember 2015 bereits um 22.30 Uhr gegeben - zweieinhalb Stunden früher als bisher bekannt, berichtete der Kölner "Express" am Sonntag.
Die Schilderungen der Anruferin, wonach sie am Kölner Hauptbahnhof "von ganz vielen angefasst" worden sei, wurden dem Bericht zufolge bei der Polizei aber nur als Hinweis auf verstärktes Böllerwerfen registriert. Der "Express" beruft sich dabei auf eine Auswertung von über 1.200 Notrufen, Funkverkehr und Einsatzprotokollen bei der Kölner Polizei während der Silvesternacht.
Demnach wandten sich bereits frühzeitig mehrere Opfer von Sexualdelikten beziehungsweise deren Begleiter über den Notruf 110 an die Polizei. Nach früheren Angaben des Kölner Polizeipräsidiums hingegen sollen Kräfte der Bereitschaftspolizei erstmals gegen 00.50 Uhr am Neujahrsmorgen Kenntnis davon erhalten haben, dass Frauen am Hauptbahnhof und im Umfeld des Domes von Männergruppen angegangen und belästigt wurden.
In der Silvesternacht hatten überwiegend aus dem nordafrikanischen Raum stammende Täter am und im Kölner Hauptbahnhof massive sexuelle Übergriffe auf Frauen und Diebstahlsdelikte verübt. Die Übergriffe lösten eine bundesweite Debatte über den Umgang mit straffälligen Flüchtlingen aus.