Bei einer Explosion in der Nähe der koptischen Kathedrale in Kairo sind am Sonntag nach Angaben aus ägyptischen Sicherheitskreisen mindestens 25 Menschen getötet worden.
In einer an die Sankt-Markus-Kathedrale angrenzenden Kirche sei am Vormittag ein Sprengsatz detoniert, berichtete das Staatsfernsehen unter Berufung auf Sicherheitskreise. Laut dem Gesundheitsministerium wurden 35 Menschen verletzt.
Sicherheitskreise berichteten der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass eine Bombe in einem Seitengebäude der Kathedrale explodiert sei. Der Sprengsatz sei wahrscheinlich in das Gebäude geworfen worden. Der Tatort wurde weitreichend abgesperrt. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.
Die Kathedrale der koptischen Christen steht im Zentrum der ägyptischen Hauptstadt. Das Gotteshaus ist gleichzeitig Sitz des koptischen Papstes.
Die Kopten sind die größte christliche Glaubensgemeinschaft im Nahen Osten und machen etwa zehn Prozent der 90 Millionen Einwohner Ägyptens aus. Die Minderheit sieht sich immer wieder gewaltsamen Übergriffen ausgesetzt. Jihadisten-Gruppen werfen den Kopten in Ägypten vor, den Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi Mitte 2013 unterstützt zu haben.
Der Anschlag in Kairo war der folgenreichste Angriff auf Kopten seit der Neujahrsnacht 2011, als bei einem Bombenanschlag auf eine Kirche in der Küstenstadt Alexandria 21 Menschen getötet worden waren.
Erst am vorigen Freitag waren in Kairo bei einem Anschlag auf einen Polizeiposten nahe der Pyramiden sechs Beamte ums Leben gekommen.