Die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" hat offenbar erneut die historische syrische Oasenstadt Palmyra erobert. "Der IS ist am Samstag nach Palmyra eingedrungen und hat den Nordwesten der Stadt besetzt. Im Zentrum der Stadt finden noch Kämpfe mit der (syrischen, Anm.) Armee statt", erklärte der Leiter der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahmane.

Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem breiten Netzwerk in Syrien, ihre Angaben können aber von unabhängiger Seite kaum überprüft werden. Allerdings war der IS bereits in den vergangenen Tagen immer weiter in Richtung Palmyra vorgedrungen. Die Jihadistenmiliz hatte bereits im Mai 2015 erstmals die Kontrolle über die historische Oasenstadt errungen, konnte jedoch im März dieses Jahres von Regimetruppen verdrängt werden.

Militärischer Erfolg der Türkei in al-Bab

Die türkische Armee und ihre syrischen Verbündeten sind nach Berichten von Aktivisten in die IS-Hochburg al-Bab vorgedrungen. "Sie sind nach heftigen Kämpfen mit den Jihadisten nach al-Bab einmarschiert, während die türkische Artillerie die Stadt bombardiert hat", erklärte die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag.

Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem breiten Netzwerk in Syrien, ihre Angaben können aber von unabhängiger Seite kaum überprüft werden. Al-Bab liegt rund 20 Kilometer nördlich von Aleppo und rund 20 Kilometer südlich der türkischen Grenze und galt als letzte Bastion der Jihadistenmiliz in der Provinz Aleppo.

Angesichts des erbitterten Widerstands der Jihadisten dort entsandte die Türkei Medienberichten zufolge zuvor 300 weitere Elitesoldaten in das Nachbarland. Die türkische Armee will mit der Intervention in Nordsyrien alle bewaffneten Gruppen, insbesondere kurdische, aus der Grenzregion zurückdrängen.

Das US-Verteidigungsministerium meldete unterdessen den Tod eines führenden IS-Vertreters. Der 33-jährige Franko-Tunesier Boubaker El Hakim sei am 26. November bei einem Luftangriff der US-geführten Koalition auf die IS-Hochburg Raqqa im Norden Syriens getötet worden, teilte ein Pentagonsprecher am Samstag mit. Er sei ein "langjähriger Terrorist mit Verbindungen zu anderen französischen und tunesischen Jihadisten", erklärte der Sprecher.