Für seine Bemühungen um ein Ende des jahrzehntelangen blutigen Bürgerkriegs wurde in Oslo der Friedensnobelpreis 2016 an den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos überreicht. Nobeljurorin Berit Reiss-Andersen ehrte Santos bei der Preisverleihung im Rathaus am Samstag als "treibende Kraft in diesem Friedensprozess".
Santos hatte den Friedensnobelpreis zuvor ein "Geschenk des Himmels" genannt. "Er hat sehr geholfen", sagte der kolumbianische Präsident vor der Preisverleihung. "Er hat nicht nur mich und unsere Verhandlungsführer ermutigt, sondern besonders das kolumbianische Volk", so der Preisträger am Freitag.
Santos hatte die Auszeichnung im Oktober für seine Rolle in dem Friedensprozess in seinem Land zuerkannt bekommen. Kurz vor der Bekanntgabe hatten die Kolumbianer einen Friedensvertrag, den Santos mit der FARC-Guerilla ausgehandelt hatte, in einem Referendum aber mit knapper Mehrheit abgelehnt. Ein neues Abkommen nahm der Kongress Ende November an, ohne dass das Volk erneut gefragt wurde.
"Vor ein paar Jahren war Frieden mit der FARC ein unmöglicher Traum. Jetzt ist er Realität", sagte Santos. "Die Kolumbianer haben gute Gründe, nicht daran zu glauben, dass das hier wahr sein könnte." Er sei aber optimistisch, dass mehr Menschen ihn unterstützen, "wenn sie den Nutzen sehen". Das Preisgeld von acht Millionen schwedischen Kronen (rund 830.000 Euro) will Santos den Opfern des über 50 Jahre andauernden Bürgerkriegs spenden.