Der frühere New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani wird keinen Posten in der Regierung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump übernehmen. Das teilte Trumps Übergangsteam mit. Der 72-Jährige war vor allem in den ersten Tagen nach Trumps Wahlsieg am 8. November als Favorit für den Posten des Außenministers gehandelt worden. Laut dem Trump-Team soll Giuliani selbst entschieden haben, für keinen Kabinettsposten zur Verfügung zu stehen.

Die Hintergründe sind unklar. US-Medien zufolge soll sich Trump darüber geärgert haben, dass Giuliani das Amt des Außenministers allzu öffentlich für sich beansprucht habe.  Anders als bei anderen Kabinettsentscheidungen würde Trump damit einen Gefolgsmann nicht für dessen Loyalität belohnen.

Als mögliche Anwärter auf den Posten des Außenministers gelten nun auch der frühere Präsidentschaftskandidat Mitt Romney, der ehemalige Botschafter bei der UNO, John Bolton, der Vorsitzende des Außenausschusses im Senat, Bob Corker, der pensionierte General David Petraeus, sowie der Chef des Ölkonzerns Exxon Mobil, Rex Tillerson. Tillerson werden enge Verbindungen nach Russland und auch persönlich zu Präsident Wladimir Putin nachgesagt. ExxonMobil bohrt und forscht auf allen Kontinenten und unterhält Operationen in 50 Ländern.

In Bezug auf Giuliani waren in den vergangenen Wochen in den US-Medien seine potenziellen Interessenskonflikte auf dem Posten als Chefdiplomat beleuchtet worden. Giuliani hat eine Beratungsfirma mit Geschäftsaktivitäten in zahlreichen Ländern.

Das Trump-Team bestritt jedoch, dass Giulianis Rückzug etwas mit dessen geschäftlichen Aktivitäten zu tun habe. Der Ex-Bürgermeister sei auf mögliche Interessenskonflikte durchleuchtet worden und habe diese Prüfung "mit Bravour bestanden", erklärte Trumps designierter Stabschef Reince Priebus.