Wegen der anhaltenden Offensive des Militärs in der Metropole Aleppo will die EU ihre Sanktionen gegen Syrien ausweiten. Die Strafmaßnahmen richteten sich gegen Organisationen und Personen, die Machthaber Bashar al-Assad unterstützen, sagte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Freitag in Brüssel. Die syrische Armee ist unterdessen im belagerten Ost-Aleppo mit russischer Luftunterstützung weiter auf dem Vormarsch. Nach zahlreichen gescheiterten Versuchen im UNO-Sicherheitsrat, dem verheerenden Bürgerkrieg in Syrien ein Ende zu bereiten, verabschiedete die UNO-Vollversammlung am Freitag eine Resolution, die eine umgehende Feuerpause und ein Ende willkürlicher Attacken auf Zivilisten fordert.
Konferenz in Paris
Mit der umkämpften syrischen Stadt Aleppo befasst sich am Samstag eine internationale Konferenz in Paris. Das Treffen wird gemeinsam vom deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier, dem französischen Ressortchef Jean-Marc Ayrault und ihrem katarischen Kollegen Mohammed Al-Thani geleitet.
Nach Angaben des französischen Außenministeriums geht es bei dem Treffen vor allem um die "tragische humanitäre Lage in Aleppo". Die Situation in der syrischen Stadt steht am Samstag auch im Mittelpunkt von militärischen und diplomatischen Expertengesprächen der USA und Russlands, die in Genf abgehalten werden. Die Regierungstruppen von Syriens Machthaber Bashar al-Assad und deren Verbündete haben inzwischen rund 85 Prozent des von Aufständischen belagerten Ostteils der Stadt zurückerobert.
USA schicken 200 weitere Soldaten
Die USA verstärken ihre Militärpräsenz in Syrien. Es würden etwa 200 weitere Soldaten in den Norden des Bürgerkriegslandes entsandt, unter ihnen Spezialkräfte, Sprengstoffexperten und Ausbildner, kündigte US-Verteidigungsminister Ashton Carter am Samstag bei einer Sicherheitskonferenz in Bahrain an.
Sie sollen demnach die syrischen Rebellen dabei unterstützen, die Stadt Raqqa aus der Gewalt der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) zu befreien.
In Syrien sind bereits 300 US-Soldaten im Einsatz, um Rebellen im Kampf gegen den IS zu beraten und zu unterstützen sowie die Luftangriffe der US-geführten Militärallianz zu koordinieren. Die Demokratischen Syrischen Kräfte (SDF), eine kurdisch-arabische Militärallianz, hatte vor einem Monat eine Offensive auf die IS-Hochburg Raqqa gestartet.