Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel wird auch bei einem Rechtsruck bei der Bundespräsidentenwahl am Sonntag einen Draht nach Wien suchen. "Angela Merkel wird mit denen, die da sind, dann die Arbeit machen müssen. Sie hat aber ein Talent, auch mit Menschen weiterzukommen, die wir als etwas schwierig betrachten", sagte Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Norbert Hofers FPÖ hat stets scharfe Kritik an der Politik der deutschen Kanzlerin geübt.
In Italien sind die Bürger ebenfalls am Sonntag aufgerufen, über eine Verfassungsänderung abzustimmen. 47 Paragrafen sollen geändert werden. Unter anderem soll der Senat von 315 auf 100 Mitglieder schrumpfen und ehrenamtlich arbeiten und die Rechte der Regionen sollen beschnitten werden. Ministerpräsident Matteo Renzi hatte sein politisches Schicksal von dem Referendum abhängig gemacht.
Kauder sagte: "Einige Entwicklungen in Europa stimmen einen nicht froh." Die Abstimmungen könnten gewisse Auswirkungen auf die Zusammenarbeit in Europa haben. "Wir brauchen aber ein starkes Europa." Er betonte: "Ob ein Bundespräsident in Österreich, der von der FPÖ gestellt wird, tatsächlich das Land in Europa neu positionieren kann - er nimmt ja nicht unmittelbar an den politischen Entscheidungen in Europa teil - muss man auch abwarten." Und: "Wenn das Referendum in Italien negativ ausfällt, ist ja noch keine Entscheidung darüber getroffen, wie es mit der Regierung weitergeht."