Die europäische Polizeibehörde Europol warnt vor Anschlägen der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Europa. Dabei könnten auch Autobomben zum Einsatz kommen, erklärte Europol am Freitag in Den Haag. Bisher hätten Extremistengruppen wie der IS bei ihren Anschlägen in EU-Ländern noch keine "fahrzeuggestützten" Sprengsätze genutzt. Dies sei in Zukunft aber "vorstellbar".
Vorgehensweise "kopieren"
Denn Jihadisten neigten dazu, ihre Vorgehensweise im Nahen Osten zu "kopieren". Bereits bei den islamistischen Anschlägen vom 13. November 2015 in Paris und vom 22. März 2016 in Brüssel hätten die Attentäter solche Sprengsätze zünden wollen, heißt es in dem Europol-Bericht über Taktik und Methoden des IS. Angesichts polizeilicher Maßnahmen hätten sie jedoch ihre Pläne geändert. Der IS hatte sich sowohl zu den Anschlägen in Paris mit 130 Toten als auch zu den Selbstmordanschlägen auf den Brüsseler Flughafen und eine U-Bahn-Station mit 32 Toten bekannt.
Die Europol-Experten warnen außerdem davor, dass Libyen nach Syrien für den IS zum "zweiten Sprungbrett" für Anschläge in Europa und Nordafrika werden könnte. Bisher konzentrierten sich die IS-Kämpfer in Libyen vor allem darauf, Gebiete zu erobern und ihre dortigen "Feinde zu beseitigen". Experten gehen nach Europol-Angaben aber davon aus, dass sie "nach dieser Phase" dazu übergehen, von Libyen aus Anschläge zu planen und zu starten.