Die Demokratin Hillary Clinton hat trotz ihrer Niederlage bei der US-Präsidentenwahl über 2,5 Millionen Stimmen mehr geholt als der Republikaner Donald Trump. Das berichtete die "New York Times" am Donnerstag unter Berufung auf inoffizielle Zahlen des Cook Report. Für Clinton stimmten nach derzeitigem Stand der Auszählung demnach 65,15 Millionen Menschen und für Trump 62,62 Millionen.
Diese Zahlen sind aber für den Wahlausgang unerheblich. Das Wahlsystem der USA ermöglicht eine Niederlage trotz einer Mehrheit der Stimmen. Trump gewann, weil er im entscheidenden Gremium der Wahlleute die Mehrheit errang.
Deutlicher vorne als Al Gore
Der gewählte Präsident behauptete über Tage ohne Beweis, ohne massiven Wahlbetrug hätte er auch die Mehrheit aller Stimmen gewonnen. Nach einhelliger Meinung von Wahlexperten und der Wahlkommissionen der US-Bundesstaaten ist die Behauptung von Wahlbetrug im großen Stil eine Verschwörungstheorie, die jeder sachlichen Grundlage entbehrt.
Clintons Vorsprung auf Trump ist nun fünf Mal so groß wie der des Demokraten Al Gore auf George W. Bush im Jahr 2000. Auch Gore verlor wegen einer Niederlage im Gremium der Wahlleute.
Clintons großer Vorsprung befeuert eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit des Wahlsystems in den USA.