Zwei Wochen wurde verhandelt, in der Nacht auf Samstag ist der UNO-Klimagipfel von Marrakesch nun zu Ende gegangen. Am 7. November haben sich die mittlerweile 113 Vertragspartner des Pariser Klimaabkommens mit dem Ziel, Details des historischen Vertrages aus dem vergangenen Jahr auszuarbeiten, in Marokko zusammengesetzt - dieses Zwischenziel soll nun erreicht worden sein. Rückschau: In Paris hat sich die Staatengemeinschaft darauf geeinigt, die Erderwärmung bei zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen - momentan steht man bereits bei 1,2 Grad. Und in Marokko haben sich die Länder nun auf einen Arbeitsplan bis 2018 geeinigt. Dann soll auch erstmals eine Bestandsaufnahme für den bereits in Kraft getretenen Vertrag erstellt werden. Die Rahmenbedingungen und das Berichtswesen dieser Überprüfungen wurden nun geklärt. 

Zwar ist der reale Erfolg der Konferenz laut Experten nun relativ schwer zu messen, der allgemeine Tenor ist allerdings ein sehr positiver. So zieht etwa Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP), der für Österreich in Marrakesch dabei war, "ein positives Resümee". Auch Greenpeace-Energiesprecher Adam Pawloff ist zufrieden: Die Konferenz sei "nicht grandios, aber kein Misserfolg" gewesen. Auch verhandelt wurde die in Paris vereinbarte Finanzhilfe von Industrieländern an Entwicklungsländer. Zwei Drittel der versprochenen 100 Milliarden US-Dollar wurden bereits von den reichen Staaten zugesagt. 

Die Zeltstadt von Marrakesch: Hier wurde in den letzten zwei Wochen die UNO-Klimakonferenz abgehalten

Vor allem aber ging es in Marrakesch um eines: ein Bekenntnis zum Klimavertrag nach dem Wahlsieg des bekennenden Klimaschutzgegners Donald Trump in den USA. Die Konferenzteilnehmer zeigten sich unbeeindruckt ob der Entwicklungen im Land mit dem weltweit zweitgrößten Emissionsausstoß - denn selbst der weltweit größte Klimasünder China bekannte sich erneut deutlich zum Klimaschutz und kündigte Trump auf diesem Gebiet Widerstand an. 

"Nicht jedes Jahr ein Big Bang"

"Die internationale Staatengemeinschaft lässt sich also nicht vom Wahlergebnis in den USA beeindrucken", sagte Rupprechter am Ende der Konferenz in Marrakesch zum Wahlsieg Trumps. Trotz Trumps Triumph habe man den "Schwung von Paris" mitnehmen können - wenngleich man eben nicht jedes Jahr einen "Big Bang wie in Paris" feiern könne. 

Der nächste Schritt in der Umsetzung des Pariser Vertrages ist nun also getan - wenn es auch nur ein verhältnismäßig kleiner war. Weiter geht es im nächsten Jahr mit der UNO-Klimakonferenz in Bonn, veranstaltet wird diese offiziell allerdings von den Fidschi-Inseln. Der Grund für die Ausrichtung in Deutschland: Die Inselgruppe, die aufgrund der Erderwärmung unterzugehen droht, hat schlichtweg nicht genug Platz für die Tausenden Konferenzteilnehmer.