Großbritanniens Premierministerin Theresa May hat die EU-Partner davor gewarnt, ohne ihr Land Entscheidungen für die gesamte Union zu treffen. May erklärte nach Angaben von Diplomaten bei ihrem ersten EU-Gipfel am Donnerstag in Brüssel, Großbritannien werde solche Beschlüsse nicht einfach abnicken. Zuvor hatte die Nachrichten-Webseite "Politico" darüber berichtet.

Nach dem Brexit-Votum waren die übrigen 27 EU-Staats- und Regierungschefs im September in Bratislava zusammengekommen, ein weiteres Treffen ist für den Jänner in Malta geplant. Gipfelchef Donald Tusk antwortete laut Diplomaten, dass es Großbritanniens eigene Entscheidung gewesen sei, die EU zu verlassen und dass die anderen EU-Staaten auch weiterhin solche Treffen abhalten würden.

May akzeptierte nach anderen Angaben den Wunsch der übrigen Staats- und Regierungschefs, sich ohne sie zu treffen. Entscheidungen, die alle EU-Staaten beträfen, dürften aber nicht ohne ihr Land fallen.

Großbritannien ist auch nach dem Brexit-Votum ein vollwertiges Mitglied der Europäischen Union. Die Austrittsgespräche dürften im Frühjahr beginnen.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker wird heute mit May zusammentreffen.