Die deutsche Bundeskanzlerin AngelaMerkel hat britische Forderungen nach schnellen informellen Gesprächen mit der EU über das künftige Verhältnis EU-Großbritannien abgelehnt. London müsse sich zunächst einmal selbst überlegen, welches Verhältnis es zur EU anstrebe "und dann den Antrag stellen nach Artikel 50 des EU-Vertrages nach Austritt aus der EU", sagte Merkel am Dienstag in Berlin.

Nicht vier Schritte vorausdenken

Erst daran würden sich Verhandlungen anschließen. "Wir können jetzt nicht schon vier Schritte vorausdenken. Wir müssen abwarten, was in Großbritannien passiert und wann Großbritannien den Antrag stellt", sagte die Kanzlerin.

Mehrere Kandidaten für die Nachfolge des scheidenden britischen Premierministers David Cameron hatten vorgeschlagen, mit der EU schon vor Antragstellung informelle Gespräche über das künftige Verhältnis zu führen. Dies hat auch die EU bereits abgelehnt. Merkel hatte die Briten gewarnt, dass sie ohne die vollständige Akzeptanz der vier Grundfreiheiten der EU (Güter, Dienstleistungen, Kapital und insbesondere Personen) keinen vollen Zugang zum EU-Binnenmarkt mehr behalten könnten.