Stunden zuvor hat Papst Franziskus mit einem Gottesdienst im Petersdom am Karfreitag des Leidens und Sterbens Jesu gedacht. Nach Lesungen aus der Heiligen Schrift und den Großen Fürbitten stand die Verehrung des Kreuzes im Zentrum der Feier.

Zu Beginn der Kreuzanbetung warf sich Franziskus, wie es die Karfreitagsliturgie vorschreibt, zu Füßen des Altars nieder. Hier verweilte er einige Minuten lang betend.

Papst Franziskus
Papst Franziskus © AP

Die Predigt hielt der Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa. Zahlreiche Kardinäle und Bischöfe sowie beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomaten nahmen an der Zeremonie teil. Im Gedenken an den Tod Jesu feiert die katholische Kirche am Karfreitag und Karsamstag keine Messe.

Strengste Sicherheitsvorkehrungen
Strengste Sicherheitsvorkehrungen © AP

Am Abend des Karfreitags stand der Kreuzweg am römischen Kolosseum auf dem Programm des Papstes. Zu der Feier vor dem erleuchteten Monument kamen Zehntausende Gläubige aus aller Welt. Die Texte für die 14 Kreuzweg-Meditationen stammen aus der Feder des italienischen Kardinals Gualtiero Bassetti, Erzbischof von Perugia. Die Texte erinnern unter anderem an das Leiden zerbrechender Familien sowie von Arbeitslosen und Jugendlichen ohne Aussicht auf eine Stelle, aber auch an die im Holocaust ermordeten Juden und die Qualen missbrauchter Kinder.

Auch viele Jugendliche kamen zum Kolosseum
Auch viele Jugendliche kamen zum Kolosseum © AP

Schärfste Sicherheitsvorkehrungen wurden hinsichtlich des Kreuzwegs in Rom ergriffen. Anti-Terror-Einheiten und Spezialkräfte der Polizei sollen die Veranstaltung überwachen. Zusätzliche 800 Soldaten wurden für die Sicherheit in Rom während der Osterfeiertage eingesetzt.

Der Papst betete vor dem Kolosseum im Schein von unzähligen Kerzen und Fackeln
Der Papst betete vor dem Kolosseum im Schein von unzähligen Kerzen und Fackeln © AP

An dem Kreuzweg beteiligten sich auch Belgiens Ex-König Albert II. und seine Frau Paola. Die beiden begrüßten den Papst, den sie bereits zur Eröffnung des Heiligen Jahres am 8. Dezember getroffen hatten. Sie reisten drei Tage nach den Anschlägen in Brüssel in die Ewige Stadt.

Papst Franziskus
Papst Franziskus © AP

Der Kreuzweg ist die längste der Osterliturgien und dauert beinahe drei Stunden. Er ist die stimmungsvollste Liturgie der Karwoche.

Archivaufnahme aus dem Vorjahr: Papst Franziskus spendet den Segen
Archivaufnahme aus dem Vorjahr: Papst Franziskus spendet den Segen "Urbi et orbi" © AP

Weitere Höhepunkte der Kar- und Ostertage im Vatikan sind am Sonntagvormittag die Ostermesse des Papstes auf dem Petersplatz (10.30 Uhr) und um die Mittagszeit der feierliche Segen "Urbi et orbi".