Im Juli 2015 hatten knapp 55.000 Menschen aus der Türkei zu den griechischen Inseln übergesetzt. Damals begann der große Flüchtlingszustrom, und die EU-Staaten wurden alarmiert. Allein im Monat Jänner sollen es nun fast ebenso viele gewesen sein.

Die Türkei hatte im November der EU versprochen, den Flüchtlingszustrom zu reduzieren. Seit Jahresbeginn sind im Mittelmeer nach vorläufigen Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks 309 Flüchtlinge und Migranten ums Leben gekommen oder sie werden vermisst.

Belgien brachte unterdessen am Montag 111 abgelehnte Asylbewerber per Flugzeug in die irakische Hauptstadt Bagdad. Die Menschen seien freiwillig gegangen, sagte der für Asyl und Immigration verantwortliche Staatssekretär Theo Francken dem öffentlichen Rundfunksender RTBF.

"Wenn sie zurückgehen wollen, dann können sie zurückgehen." Der Politiker der flämischen Nationalistenpartei N-VA fügte hinzu, die Menschen seien enttäuscht, denn sie hätten in Europa nicht das erhoffte Eldorado gefunden.

Laut einer Stunde werden Unterbringung, Verpflegung sowie Integrations- und Sprachkurse für Flüchtlinge Deutschland im heurigen und im kommenden Jahr insgesamt knapp 50 Milliarden Euro kosten. 2016 ist nach der Prognose des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) mit Kosten von 22 Milliarden Euro zu rechnen, schreibt die "Rheinische Post" (Montag).

Wenn die Zahl der Migranten auf 2,2 Millionen steigen sollte, dann erhöhten sich die Kosten im nächsten Jahr auf 27,6 Milliarden Euro. Sollten diese Prognosen Realität werden, käme der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble voraussichtlich spätestens 2017 nicht mehr ohne Neuverschuldung aus, analysiert das arbeitgebernahe Institut.