Bei einem Telefongespräch am Donnerstag vereinbarten die beiden Staatschefs nach Angaben aus Seoul, dass Nordkorea "den angemessenen Preis" für seinen Atomtest bezahlen müsse. Obama habe die Notwendigkeit unterstrichen, dass Nordkorea mit den "stärksten und umfassendsten Sanktionen" bestraft werden müsse. Er werde eng mit Südkorea zusammenarbeiten, um dieses Ziel zu erreichen.

Außer mit Park einigte sich Obama nach Angaben des Weißen Hauses auch mit Japans Ministerpräsident Sinzo Abe darauf, eine "gemeinsame und starke internationale Reaktion auf Nordkoreas jüngstes rücksichtsloses Verhalten" zu finden. US-Verteidigungsminister Ashton Carter und sein südkoreanischer Amtskollegen Han Min-koo hatten zuvor schon Nordkorea ernste Konsequenzen angedroht. Details wurden zunächst nicht genannt.

Nordkorea hatte nach eigenen Angaben am Mittwoch erstmals erfolgreich eine Wasserstoffbombe gezündet und damit weltweit Empörung ausgelöst. Atomexperten in Südkorea und anderen Staaten bestätigten nach Erdbebenmessungen einen Kernwaffentest. Sie bezweifelten aber angesichts der begrenzten Sprengkraft, dass tatsächlich eine Wasserstoffbombe detonierte. Eine solche Bombe ist um ein Vielfaches stärker als eine herkömmliche Atombombe.

Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte den Atomtest als "klare Bedrohung für Frieden und Sicherheit" in der Welt und kündigte an, das Vorgehen gegen den international weitgehend isolierten Staat zu verschärfen. Nordkorea hatte bereits in den vergangenen Jahren drei Atomtests vorgenommen. Der UN-Sicherheitsrat verschärfte nach jedem Test die Sanktionen.

Zudem will Südkorea seine Propaganda-Durchsagen an der Grenze wieder aufnehmen. Die Beschallungsaktion solle am Freitag beginnen, teilte eine Sprecherin des Präsidialamts in Seoul am Donnerstag mit. Südkorea hatte die Lautsprecher-Propaganda bereits im vergangenen Sommer nach elfjähriger Unterbrechung wieder aufgenommen.

Grund war damals die Verletzung von zwei südkoreanischen Soldaten durch mutmaßliche nordkoreanische Landminen. Erst nach bilateralen Krisengesprächen wurde die Lautsprecheraktion wieder beendet.

Nordkorea hatte zwischen 2006 und 2013 auf dem Testgelände in Punggye Ri im Kreis Kilju im Nordosten bereits drei Atomwaffentests unternommen, auf die der Sicherheitsrat jeweils mit neuen Sanktionen antwortete. Die Diktatur unter Machthaber Kim Jong-un sieht sich von den USA bedroht und stockt ihr Nukleararsenal seit Jahren stetig auf.