Das teilte das Verteidigungsministerium in Seoul am Donnerstag nach einem Telefongespräch von US-Verteidigungsminister Ashton Carter mit dessen südkoreanischem Amtskollegen Han Min-koo mit. Wie die Reaktionen genau aussehen sollen, war zunächst unklar.  

Nordkorea hatte nach eigenen Angaben am Mittwoch erstmals erfolgreich eine Wasserstoffbombe gezündet. Atomexperten in Südkorea und anderen Staaten bestätigten nach Erdbebenmessungen einen Kernwaffentest in dem international isolierten Land. Sie bezweifelten aber angesichts der begrenzten Sprengkraft, dass tatsächlich eine Wasserstoffbombe (H-Bombe) detoniert ist. Deren Sprengkraft liegt normalerweise um ein Vielfaches höher als bei einer Atombombe.

Carter und Han betonten, die internationale Gemeinschaft wolle Nordkorea nicht als "Atommacht" anerkennen. Zugleich bekräftigte Carter die "eiserne Entschlossenheit" der USA, Südkorea zu verteidigen. Diese Verpflichtung umfasse alle Aspekte der erweiterten Abschreckung, hieß es. US-Präsident Barack Obama und seine südkoreanische Kollegin Park Geun-Hye verurteilten Nordkoreas Vorgehen in einem Telefonat in der Nacht auf Donnerstag als erneuten Verstoß gegen das Völkerrecht, wie das Weiße Haus mitteilte.

"Nukleares Schutzschild"

Die USA haben Südkorea unter ihren "nuklearen Schutzschild" gestellt. Zudem sind 28.500 US-Soldaten in Südkorea als Abschreckung stationiert.  

Südkoreas Generalstabschef Lee Sun-jin und der Befehlshaber der US-Streitkräfte Korea (USFK), Curtis Scaparrotti, hätten bei einem Treffen nach dem Atomtest in Nordkorea über die Verlegung strategischer Waffen der USA nach Südkorea gesprochen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Seoul. Dazu gehörten etwa die mögliche Verlegung eines Atom-U-Boots, eines B-52-Langstreckenbombers oder von Jagdflugzeugen des Typs F-22. Details seien aber noch nicht festgelegt worden, hieß es.    

In einer Dringlichkeitssitzung hatte auch der UNO-Sicherheitsrat den jüngsten Atomtest durch Nordkorea verurteilt. Der Test verstößt gegen vier bestehende UNO-Resolutionen. Der Rat ziehe "weitere bedeutende Maßnahmen" in Betracht, sagte der derzeitige Ratsvorsitzende Elbio Rosselli in New York.    

Nordkorea hatte zwischen 2006 und 2013 auf dem Testgelände in Punggye Ri im Kreis Kilju im Nordosten bereits drei Atomwaffentests unternommen, auf die der Sicherheitsrat jeweils mit neuen Sanktionen antwortete. Die Diktatur unter Machthaber Kim Jong-un sieht sich von den USA bedroht und stockt ihr Nukleararsenal seit Jahren stetig auf.