Der Iran hat nach Angaben des Chefs seiner Atombehörde (AEOI), Ali Akbar Salehi, mit den Vorbereitungen zur Umsetzung des Atomabkommens begonnen, das das Land am 14. Juli mit den fünf UN-Vetomächten plus Deutschland (5+1) in Wien geschlossen hat.

Bestand an Zentrifugen verringern

So seien Vorbereitungen getroffen worden, um die Zahl der Uran-Anreicherungszentrifugen zu verringern, sagte Salehi der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo am Montag bei einem Besuch in Tokio, wie die iranische Nachrichtenagentur IRNA berichtete.

Damit setze der Iran den ersten praktischen Schritt zur Implementierung des Abkommens, des sogenannten "Joint Comprehensive Plan of Action" (JCPOA), fügte der iranische Atomchef hinzu. Dieses sehe unter anderem die Reduzierung der Zentrifugenzahl in Anlagen wie Natanz vor. Zur vollen Umsetzung des Atom-Deals benötige der Iran aber Zeit.

"Adoption Day"

Am 18. Oktober war die 90-Tage-Frist nach Annahme des Atom-Deals durch den UN-Sicherheitsrat verstrichen. Von diesem Zeitpunkt an ("Adoption Day") ist die Islamische Republik gehalten, ihr Atom-Programm zurückzufahren.

Angereichertes Uran

So muss der Iran seinen Bestand an angereichertem Uran von 12.000 Kilogramm auf 300 Kilogramm verringern. Außerdem ist der im Bau befindliche Schwerwasserreaktor Arak, der bisher waffenfähiges Plutonium hätte erzeugen können, zu einem Leichtwasserreaktor umzurüsten. Die zur Uran-Anreicherung nötigen Zentrifugen müssen für die nächsten zehn Jahre von 19.000 auf 6.000 verringert werden.

Aufhebung der Sanktionen

Die einzelnen Punkte des JCPOA sollen von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) streng überwacht werden. Sollte die Organisation - voraussichtlich Anfang 2016 - die Einhaltung bestätigen, soll grünes Licht für die schrittweise Aufhebung der Sanktionen gegeben werden. Dieser Stichtag wäre dann der "Implementation Day". Im Fall von Streitfragen soll eine gemeinsame Kommission aus Vertretern aller beteiligter Staaten eine Lösung finden.