"Das ist eine Strategie, um jenen zu verleumden, der Macht hat. Man spricht schlecht über ihn, man verbreitet unglaublich falsche Nachrichten, damit mehr Personen anfangen zu denken, dass unbedingt ein Wechsel erfolgen muss, dass die diffamierte Person schwach und am Ende ihres Wegs ist. Das ist ein bekanntes Spiel. Deswegen glaube ich, dass Franziskus sich nicht beeindrucken lassen wird", sagte der 53-jährige Bischof im Interview mit der römischen Tageszeitung "La Repubblica" am Donnerstag.

Laut Fernandez sei Franziskus mit Personen konfrontiert, die mit den Linien seines Pontifikats nicht einverstanden seien. Der Erfolg des Papstes bei der letzten Reise nach Kuba und in die USA habe viele "gestört". "Dieser Erfolg macht wahrscheinlich jemandem zu schaffen, der jetzt nichts anderes tun kann, als die Figur des Papstes zu schwächen. Das ist eine alte Strategie, die nicht einmal allzu originell ist", kommentierte Fernandez.

Der deutsche Kardinal Walter Kasper vermutet, dass eine Strategie zur Beeinflussung der bis Sonntag laufende Familiensynode hinter den Gerüchten über den Gesundheitszustand des Papstes stecken. "Diese Gerüchte sind nur ein unbeholfener Versuch, die Synodearbeiten zu beeinflussen, genau wie es in den vergangenen Tagen mit der Veröffentlichung eines privaten Briefes von 13 Kardinäle an den Papstes der Fall war. Ein Brief, über den von Anfang an viele Zweifel aufgetreten waren", so Kasper im Interview mit "La Repubblica".

Laut Kasper gehe es dem Heiligen Vater sehr gut. "Meiner Ansicht nach geht es ihm blendend. Er arbeitet jeden Tag, er macht keine Pause, er ist nie tatenlos. Er steht früh morgens auf und geht spät schlafen. Täglich trifft er Staats- und Regierungschefs, Vertreter der Institutionen und vor allem normale Leute bei den Generalaudienzen. Angesichts seiner fast 79 Jahre sollte er sich vielleicht ein wenig schonen", so Kasper.