Ein weiterer Mann wurde nach einem Angriff in einem Bus erschossen. Der Grenzschützer setzte sich nahe der Polizeizentrale gegen den Messerangriff der jungen Frau selbst zur Wehr und verletzte sie. Die 17-Jährige wurde ins Krankenhaus gebracht. An der Messerattacke in der Siedlung Pisgat Seev beteiligten sich zwei Angreifer. Einer von ihnen wurde nach Polizeiangaben getötet, der andere schwer verletzt.

Bei der vierten Messerattacke auf einen Soldaten in einem Bus erschossen Sicherheitskräfte nach Polizeiangaben den arabischen Täter. Der Soldat wurde demnach leicht verletzt. Ob es sich bei dem Täter um einen Palästinenser oder einen arabischen Israeli handelte, wurde nicht mitgeteilt.

Insgesamt gab es seit dem 3. Oktober inzwischen 19 Messerattacken auf Israelis. Am Sonntag verletzte ein israelischer Araber bei einer Messerattacke in einem nordisraelischen Kibbuz vier Israelis. Der 20-Jährige war mit seinem Auto in den Kibbuz Gan Schmuel gerast und stach dann auf die Juden ein, wie die Polizei mitteilte. Eine 19-Jährige wurde lebensgefährlich verletzt, ein 14-jähriges Mädchen und zwei Männer im Alter von 20 und 45 Jahren wurden leichter verletzt. Der Angreifer wurde festgenommen.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sagte in der Knesset, Israel könne "durch Messerterror nicht besiegt werden". Israel habe schon andere Gefährdungen überstanden, fügte Netanyahu hinzu. Der palästinensische Außenminister Riad al-Malki (Maliki) warf Netanyahu bei einem Aufenthalt in Wien vor, er wolle eine "dritte Intifada", einen weiteren Palästinenser-Aufstand, provozieren. Damit wolle er von den politischen und diplomatischen Problemen ablenken, an denen er "kläglich gescheitert" sei, fügte al-Malki hinzu.

Seit dem 1. Oktober, an dem im Westjordanland zwei israelische Siedler getötet worden waren, wurden inzwischen bei zahlreichen Zwischenfällen vier weitere Israelis und mehr als 20 Palästinenser getötet. Unter den getöteten Palästinensern waren mehrere, die Messerangriffe auf Juden verübt hatten. Die Gewalt griff auch auf den Gazastreifen über.

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini warnte vor einer weiteren Eskalation der Gewalt in Nahost. Sie habe ihre Besorgnis in Telefonaten mit Netanyahu und Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas zum Ausdruck gebracht, teilte Mogherini mit. Die "Terrorakte müssen gestoppt" und "unverhältnismäßige Reaktionen vermieden" werden.

Die israelische Regierung teilte mit, sie habe beim Videoportal YouTube das Löschen von Videos erreicht, in denen Messerattacken auf Israelis, Steinwürfe auf israelische Soldaten und andere "Aufrufe zu Gewalt, Hass und Mord" gezeigt wurden. Israel habe dies bei der Google-Tochter YouTube beantragt, keine direkte Antwort erhalten, aber feststellen können, dass die entsprechenden Videos "gelöscht wurden", sagte Außenamtssprecher Emmanuel Nahschon.