Floridas Ex-Gouverneur Jeb Bush, Wisconsins Gouverneur Scott Walker und Kentuckys Senator Rand Paul griffen den Unternehmer in der zweiten TV-Debatte der Republikaner am Mittwochabend (Ortszeit) direkt an.

"Wir wissen nicht, wer Sie sind und wohin Sie gehen", sagte Walker in dem direkten Schlagabtausch mit Trump, der seit mehreren Wochen die Umfragen anführt. Der direkt neben Trump platzierte Bush, der in Umfragen zuletzt deutlich an Boden verloren hatte, sagte, er habe als Gouverneur von Florida etwa verhindert, dass der milliardenschwere Baulöwe in dem Südstaat Kasinos errichtet.

Trump sei ein "Entertainer"

Carly Fiorina, Ex-Chefin des High-Tech-Unternehmens Hewlett-Packard, bezeichnete Trump als "Entertainer". Nach und nach würden im Wahlkampf aber alle entlarvt, warnte sie ihn, und prophezeite ein langes Rennen. Trump betonte mehrfach, wie viel Geld er als erfolgreicher Geschäftsmann verdient habe.

Unter anderem waren der Konflikt in Syrien, der Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sowie das Verhältnis zu Russland, China und dem Iran Thema der von CNN ausgetragenen Debatte im kalifornischen Simi Valley. Trump hatte in der Runde der elf Kandidaten erneut Schwierigkeiten, sich konkret zu außenpolitischen Fragen zu äußern. Er verwies dagegen darauf, dass er als Präsident zu vielen Staats- und Regierungschefs ein besseres Verhältnis haben würde als Amtsinhaber Barack Obama.

Der Website realclearpolitics.com zufolge lag Trump in Umfragen zur republikanischen Kandidatur mit im Schnitt 30 Prozent Zustimmung zuletzt deutlich vorne. Meinungsforscher sahen den pensionierten Neurochirurgen Ben Carson mit 20 Prozent auf dem zweiten Platz. Der wegen seiner Unterstützung durch Parteigranden und Großspender lange als Favorit gehandelte Bush kam dagegen nur auf knapp acht Prozent.

Einen starken Eindruck bei der dreistündigen Debatte in der Präsidentenbibliothek von Ronald Reagan im kalifornischen Simi Valley hinterließ Fiorina, die laut realclearpolitics.com bisher nur gut drei Prozent Zustimmung erreichte. Bei der ersten Fernsehdebatte im August war die Ex-Managerin des IT-Konzerns Hewlett-Packard gar nicht zur Hauptdebatte eingeladen gewesen.

Die einzige Frau im republikanischen Bewerberfeld nahm sich die frühere Außenministerin Hillary Clinton vor, die als Favoritin für die Kandidatur der Demokraten gilt. Clinton habe keinerlei Erfolge vorzuweisen, wetterte sie. Ihre Bilanz bestehe aus Lügen über den Anschlag auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi und aus Lügen über ihre E-Mail-Kommunikation als Chefdiplomatin.

Die Präsidentschaftswahl findet im November 2016 statt. US-Präsident Barack Obama darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Beide Parteien bestimmen ab Anfang kommenden Jahres in Vorwahlen ihre Kandidaten.