US-Vertreter wollten mit dem Iran verhandeln. Doch die Iraner hätten diesen "Großen Satan" vertrieben und würden ihm nun nicht wieder indirekt Zugang erlauben.

Die Äußerungen von Khamenei, der bei allen politischen Entscheidungen im Iran das letzte Wort hat, kamen nach der Aufnahme der Beratungen im US-Kongress am Dienstag über das Atomabkommen. Eine Mehrheit der US-Abgeordneten lehnt das Abkommen ab und ist wie Israel der Ansicht, dass es nicht dauerhaft die Entwicklung einer Atombombe durch den Iran verhindert. US-Präsident Barack Obama hat aber genug Rückhalt, um eine Blockade des Atomdeals zu verhindern.

Darüber hinaus hatte der gemäßigte iranische Präsident Hassan Rohani am Dienstag gesagt, dass der Iran zu Verhandlungen auch beim Thema Syrien bereit sei, um die Gewalt in dem Land zu stoppen. Der Iran ist einer der wichtigsten Verbündeten des syrischen Machthabers Bashar al-Assad.

Khamenei bekräftigte zudem, dass es für Israel kein Existenzrecht gebe. "So Gott will, wird es in 25 Jahren kein zionistisches Regime mehr geben", sagte er.

Die demokratische US-Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton sprach sich unterdessen klar für das Atomabkommen mit dem Iran aus. Das "starke" Abkommen müsse nun "mit Nachdruck und Wachsamkeit" umgesetzt werden, sagte die frühere Außenministerin am Mittwoch in einer Rede vor dem Washingtoner Politikinstitut Brookings.

Der "Weg der Diplomatie" sei besser als "ein gefährlicherer Weg, der in eine unsichere und risikoreichere Zukunft führt". Clinton machte zugleich deutlich, dass die USA den Iran niemals eine Atombombe bauen lassen würden. Als Präsidentin wäre sie bereit, dieses Ziel notfalls auch militärisch durchzusetzen. Clinton gilt als Favoritin für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. Als Außenministerin von 2009 bis 2013 spielte sie eine wichtige Rolle in der Iran-Politik von Präsident Barack Obama, die harte Sanktionen mit Gesprächsbereitschaft verband.

Die fünf UNO-Vetomächte und Deutschland hatten sich Mitte Juli mit dem Iran auf ein Abkommen geeinigt, das Teheran am Bau einer Atombombe hindern soll. Die iranische Regierung verpflichtete sich zu tiefgreifenden Einschnitten bei der Urananreicherung und akzeptierte umfassende internationale Kontrollen. Im Gegenzug sollen die Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden.

Im US-Kongress sehen die oppositionellen Republikaner und auch mehrere von Obamas Demokraten das Abkommen sehr kritisch. Sie befürchten, dass der Iran weiter nach Atomwaffen strebt. Senat und Repräsentantenhaus haben bis Mitte kommender Woche Zeit, das Abkommen zu überprüfen. Clinton rief das Parlament auf, den Deal mit Teheran nicht zu blockieren. Obama hat für diesen Fall bereits mit seinem Veto gedroht. Außerdem scheint er ausreichend Unterstützung im Senat zu haben, um eine Resolution gegen das Abkommen zu verhindern.