Nach monatelangen Verzögerungen gibt es nun grünes Licht: Die griechische Regierung hat dem deutschen Flughafenbetreiber Fraport für 1,23 Mrd. Euro die Erlaubnis für den Betrieb von 14 Regionalflughäfen in Griechenland erteilt.

Die Entscheidung wurde am Dienstag im Amtsblatt bestätigt und trägt die Unterschriften mehrerer Minister, darunter Vize-Regierungschef Giannis Dragasakis und Wirtschaftsminister Giorgos Stathakis. Fraport kommt damit dem Betrieb der griechischen Flughäfen einen Schritt näher.

Noch gebe es aber keinen unterschriebenen Vertrag, sagte ein Fraport-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP. Es stünden noch weitere Gespräche an. Demnach rechnet Fraport auch nicht damit, dass der Vertrag für den Betrieb der 14 Regionalflughäfen noch in diesem Jahr unter Dach und Fach kommt.

Das von der Pleite bedrohte Griechenland muss im Gegenzug für weitere Hilfsgelder unter anderem Teile seiner Wirtschaft privatisieren. Die Entscheidung zu den Regionalflughäfen ist die erste dieser Art, seit die Finanzminister der Eurozone dem neuen Hilfspaket am vergangenen Freitag zugestimmt haben.

Fraport hatte im November 2014 - noch unter der Vorgängerregierung - gemeinsam mit seinem griechischen Partner Copelouzos den Zuschlag bekommen, das Geschäft sollte nach dem Regierungswechsel in Athen aber noch einmal überprüft werden. Damals hatte Fraport sich mit der griechischen Privatisierungsbehörde auf einen Konzessionsvertrag mit einer Laufzeit von über 40 Jahren geeinigt. Auch die Bewilligung von Dienstag wurde Fraport zusammen mit Copelouzos erteilt. In dem Konsortium halten die Frankfurter die Mehrheit.

Bei den 14 Regionalflughäfen geht es um drei auf dem Festland, darunter der in Thessaloniki, und elf Insel-Flughäfen, unter anderem auf Kreta, Korfu, Kos, Mykonos, Rhodos, Samos und Santorin. Alle 14 Flughäfen zusammen hatten 2013 laut Fraport ein Passagiervolumen von 19,1 Millionen Fluggästen.

Fraport betreibt weltweit elf Flughäfen. Neben dem Frankfurter Flughafen und dem Flughafen Hannover-Langenhagen in Deutschland ist der Konzern unter anderem auch für den Airport im türkischen Antalya oder den Flughafen in Lima in Peru verantwortlich.

Die verkehrspolitische Sprecherin der Linken-Fraktion im Deutschen Bundestag, Sabine Leidig, kritisierte die Privatisierung der griechischen Regionalflughäfen. "Im Eiltempo" werde die "Ausplünderung Griechenlands festgezurrt", erklärte Leidig. Die griechische Regierung müsse 14 profitable Flughäfen verkaufen, aber "Regionalflughäfen mit Zuschussbedarf" behalten.