Der Immobilientycoon wetterte am Donnerstag (Ortszeit) in Cleveland gegen die "dummen" politischen Eliten und forderte den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko. Eine Kandidatur als parteiloser Kandidat schloss er nicht aus. "Ich möchte als republikanischer Kandidat antreten", sagte der Immobilientycoon am Donnerstag (Ortszeit) in Cleveland. Auf die Frage der Moderatoren, ob er bei einer Niederlage im Vorwahlkampf der Republikaner auf einen Alleingang verzichten werde, antwortete er: "Ich werde zum gegenwärtigen Zeitpunkt dieses Versprechen nicht geben."

Trump sorgt seit der Verkündung seiner Bewerbung Mitte Juni für Wirbel im Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur. In Umfragen liegt der durch eine Reality-Fernsehsendung bekannte Geschäftsmann an der Spitze. Der politische Seiteneinsteiger schlachtet vor allem das Thema illegale Einwanderung populistisch aus, mexikanische Migranten bezeichnete er pauschal als "Vergewaltiger".

"Wir müssen eine Mauer bauen."

Die "dummen Spitzenpolitiker in den Vereinigten Staaten" würden nichts gegen illegale Einwanderung unternehmen. Trump forderte erneut den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko. "Wir müssen eine Mauer bauen. Und sie muss schnell gebaut werden", sagte er. Im Publikum stießen die unverblümten Äußerungen des Milliardärs auf geteilte Reaktionen: Neben Applaus waren auch laute Buh-Rufe zu hören.

Der Gouverneur von Ohio, John Kasich, sagte, dass Trump mit der Einwanderungsdebatte einen "Nerv" getroffen habe. "Die Leute sind frustriert. Sie haben es satt", sagte Kasich. "Er hat seine Lösungen, einige von uns haben andere Lösungen." Der frühere Gouverneur von Florida, Jeb Bush, sprach sich dafür aus, Einwanderern ohne gültige Papiere einen Weg in die Legalität zu ermöglichen. Wisconsins Gouverneur Scott Walker machte dagegen deutlich, dass es mit ihm als Präsidenten keine "Amnestie" geben werde.

Zwei getrennte Debatten

Der Nachrichtensender Fox News organisierte den ersten großen Schlagabtausch der republikanischen Präsidentschaftsbewerber. Angesichts des 17-köpfigen Bewerberfeldes entschied sich der Sender für zwei getrennte Debatten: Zur besten Sendezeit durften sich die zehn Bewerber messen, die laut einem Bündel von Umfragen zuletzt am besten abschnitten. Die sieben weiteren Bewerber kamen nur bei einer weniger prominenten Veranstaltung am Nachmittag zum Zug.

Die Präsidentschaftswahl findet im November 2016 statt. Amtsinhaber Barack Obama darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Bei Obamas Demokraten gilt die frühere Außenministerin und First Lady Hillary Clinton als große Favoritin. Beide Parteien bestimmen ab Anfang kommenden Jahres in Vorwahlen ihre Kandidaten.