Ein Hackerangriff hat Internetseiten der kanadischen Regierung mehrere Stunden lang lahmgelegt. Die Attacke sei mittlerweile abgewehrt und die Websites wiederhergestellt worden, teilte der Minister für öffentliche Sicherheit, Steven Blaney, am Mittwoch mit. Er hob hervor, dass die Hacker keine persönlichen Daten abgegriffen hätten. Der Ursprung der Attacke werde nun untersucht.

Blaney betonte, der Hackerangriff sei eine Erinnerung daran, dass der Kampf gegen Cyberattacken hohe Priorität habe und dass die Behörden "sehr wachsam" sein müssten. Haushaltsminister Tony Clement hatte zuvor erklärt, dass von der Cyberattacke unter anderem die Internetseiten des Senats, des Industrieministeriums und des Ministeriums für öffentliche Arbeiten betroffen seien. Die Hacker hätten die für die Websites genutzten Server angegriffen, teilte Clement über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Zu der Cyberattacke bekannte sich die Hacker-Gruppe Anonymous. Wie die Gruppe in einem über soziale Netzwerke verbreiteten Video erklärte, handelte es sich dabei um einen Protest gegen ein neues Anti-Terror-Gesetz in Kanada, das die Befugnisse der nationalen Geheimdienste deutlich ausdehnt. Das sogenannte C-51-Gesetz verletzte die Bürgerrechte der Kanadier und nehme "Minderheitengruppen und Dissidenten" ins Visier.

Das Gesetz war als Konsequenz auf die ersten islamistischen Anschläge auf kanadischem Boden beschlossen worden, bei denen im Herbst zwei Soldaten getötet worden waren. Gegner des Gesetzes befürchten als Folge eine systematische Internet-Überwachung.