In der Türkei haben die Wahllokale am Sonntagnachmittag um 17.00 Uhr Ortszeit (16.00 MESZ) geschlossen. Türkische Medien berichteten von einer hohen Beteiligung an dem Urnengang, dessen Ausgang mit großer Spannung erwartet wird.

Erste Hochrechnungen werden um 18 Uhr MESZ erwartet. Präsident Recep Tayyip Erdogan hofft auf einen Sieg der von ihm mitgegründeten islamisch-konservativen Regierungspartei AKP. Sollte sie eine Zwei-Drittel-Mehrheit im türkischen Parlament erreichen, könnte sie im Alleingang eine Verfassungsänderung durchsetzen, um ein Präsidialsystem einzuführen. Die pro-kurdische Partei HDP könnte, wenn sie die 10-Prozent-Hürde für den Einzug ins Parlament schafft, Erdogan und der AKP einen Strich durch die Rechnung machen.

2,8 Millionen haben bereits gewählt

2,8 Millionen im Ausland lebende Türken waren bereits im Mai aufgerufen, ihre Stimme in diplomatischen Vertretungen ihres Landes abzugeben. Länderübergreifend lag die Wahlbeteiligung bei den türkischen Auslandswählern demnach bei 36 Prozent.

Von den rund 1,4 Millionen wahlberechtigten Türken in Deutschland beteiligten sich türkischen Medien zufolge knapp 534.000 an der Wahl. In Österreich gaben 37.291 Türken ihre Stimme ab. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der obersten türkischen Wahlbehörde (YSK) bei 34,7 Prozent und damit deutlich höher als bei der Präsidentenwahl 2014. Damals waren es 10 Prozent in Österreich.