Das pleitebedrohte Griechenland will Inhaber von Schwarzgeldkonten mit einem Straferlass locken. Wer das Geld noch anmeldet, könnte es retten, betonte Finanzminister Yanis Varoufakis vor Journalisten in Athen am Dienstag. Geld von Auslandskonten soll einmalig mit 15 Prozent und von Inlandskonten mit 30 Prozent besteuert werden. Varoufakis kündigte eine baldige Entscheidung der Regierung an.

Zudem gab der Finanzminister weitere Pläne bekannt, um die leeren Staatskassen zu füllen. Möglich seien eine kleine Gebühr für Abhebungen von Geldautomaten. Damit solle die "bargeldlose Zahlung" gefördert werden. Auch die Besitzer von umweltfreundlichen Autos der jüngsten Technologie, die bisher von der Steuern ausgenommen waren, sollen zur Kasse gebeten werden. Griechenland steht vor der Staatspleite.

Griechen können nicht zahlen

Athen werde die im Juni fälligen Raten von insgesamt 1,55 Mrd. Euro nicht begleichen, wenn es zuvor keine Lösung mit den Gläubigern gebe, drohte Nikos Filis, Fraktionschef der linken Regierungspartei Syriza. Das Geld sei derzeit nicht vorhanden, so der Politiker am späten Montagabend im Fernsehsender Star. Ähnlich äußerte sich Varoufakis.

Griechenland muss am 5. Juni eine Tranche an den IWF in Höhe von 302,8 Mio. Euro zurückzahlen. Am 12. Juni ist eine weitere Rate in Höhe von 340,7 Mio. Euro fällig und am 16. Juni und 19. Juni zwei Tranchen in Höhe von 567,8 Mio. Euro und 340,7 Mio. Euro. Derzeit ringt die griechische Regierung mit den Geldgebern um Reformzusagen, die von Athen erfüllt werden müssen, um blockierte Milliarden-Hilfskredite in Höhe von 7,2 Mrd. Euro zu erhalten.