Anfang des 4. Jahrhunderts - Die Armenier unter König Trdat dem Großen nehmen vom heiligen Gregor dem Erleuchter den christlichen Glauben an. Die Armenisch Apostolische Kirche wird gegründet. Das damalige Armenien wird so zum ersten christlichen Staat der Welt.

Trotz eigener Reiche geraten die Armenier unter die Herrschaft regionaler Großmächte, es kommt zu Wanderbewegungen und Massendeportationen aus den angestammten Gebieten zwischen Ostanatolien und dem Südkaukasus, etwa in das südostanatolische Kilikien. Schließlich kommt es zu einer Trennung zwischen Ostarmenien unter persischer (später russischer) Herrschaft und Westarmenien unter osmanischer (türkischer) Herrschaft.

1878 - Im Berliner Vertrag nach dem russisch-osmanischen Krieg sichert Konstantinopel den Armeniern zu, sie nicht wegen ihres Glaubens zu diskriminieren, sie zu schützen und ihre Lebenssituation durch Reformen zu verbessern.

1890 - Die Armenische Revolutionäre Föderation wird gegründet. Die Partei setzt sich für die nationale Befreiung der Armenier ein.

1894-1896 - "Hamidian" - Nach Sultan Abdülhamid II. benannte, organisierte Massaker an den Armeniern nach einem Aufstand gegen hohe Steuern: bis zu 300.000 Tote.

1909 - Massaker an bis zu 30.000 Armeniern in Adana (Kilikien).

1914 - Das Osmanische Reich tritt an der Seite des Deutschen Reiches und Österreich-Ungarns in den Ersten Weltkrieg ein. Zum Jahreswechsel erleiden die Türken eine bittere Niederlage gegen die Russen in der Schlacht von Sarikamis. Die Armenier werden in der Folge der Kollaboration mit den Russen bezichtigt und die folgenden Deportationen so gerechtfertigt.

1915 - Der Völkermord beginnt:

- Am 24. April wird in Konstantinopel die Führungselite der Armenier festgenommen und später ermordet.

- Das Osmanische Reich gerät militärisch immer mehr in Bedrängnis. Bereits im Mai beschuldigen die Kriegsgegner Konstantinopel der Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

- Mai-Juli - Deportationen aus Ostanatolien in Richtung mesopotamische Wüste. Am 21. Juni befiehlt der Innenminister Talat Pascha (später Großwesir, also Regierungschef) die Deportation aller Armenier aus den östlichen Provinzen.

- Herbst/Winter - Deportationen aus Westanatolien.

1916 - Im Sommer Massenmord an Armeniern in der Wüstenregion Deir al-Zor im heutigen Syrien.

1918 - Die Demokratische Republik Armenien wird ausgerufen, die später zur Sowjetunion kommt. Das Osmanische Reich kapituliert am 30. Oktober. Die Drahtzieher des Völkermordes fliehen nach Deutschland.

1919 - Unter den neuen Regierung werden auf britischen Druck hin die exilierten Ex-Machthaber in Abwesenheit zum Tod verurteilt.

1920 - Der nie ratifizierte Vertrag von Sevres sieht vor, die Verantwortlichen für den Völkermord vor ein internationalen Tribunal zu stellen.

1921 - Der Armenier Soghomon Tehlirian, dessen Familie dem Genozid zum Opfer fiel und selbst nur knapp überlebt hatte, erschießt Talat Pascha in Berlin.

1923 - Der Vertrag von Lausanne besiegelt die Annexion armenischer Gebiete durch die Türkei besiegelt; die Täter erhalten General-Amnestie.

1967 - Eröffnung der Genozid-Gedenkstätte in Eriwan.

1984 - Das Permanente Völkertribunal erkennt den Völkermord an den Armeniern an. Es folgen die UNO-Menschenrechtskommission (1985) und das Europaparlament (1987) weiters Belgien (1998), Frankreich (2001) und 20 weitere Einzelstaaten.

1991 - Nach einem Referendum erklärt sich Armenien von der Sowjetunion unabhängig.

2008 - Abdullah Gül besucht als erster türkischer Präsident das Nachbarland für ein Fußballspiel.

2009 - Die Türkei und Armenien nehmen in Zürich zwei Protokolle an, die auf die Normalisierung der Beziehungen abzielt. Sie wurden nicht umgesetzt. Serzh Sarksyan besucht als erster armenischer Präsident die Türkei für ein Fußballspiel.