Französische Schüler haben einen früheren Klassenkameraden als den Todesschützen in einem Hinrichtungsvideo der IS-Terrormiliz wiedererkannt und werden nun von Psychologen betreut. Der heute 12-Jährige war bis März 2014 Schüler einer Grundschule in der südfranzösischen Stadt Toulouse, wie die örtliche Zeitung "La Depeche" am Samstag berichtete.

Eltern von Mitschülern beschrieben den Burschen demnach als schüchtern und still. Die Radikalisierung lasteten sie dem Stiefvater an, einem bekannten Islamisten. Die sunnitischen IS-Extremisten hatten am Dienstag ein neues Propagandavideo veröffentlicht, in dem ein Jugendlicher einen angeblichen palästinensischen Spion erschießt.

Authenzität nicht geklärt

Der Palästinenser erklärt darin, er sei 19 Jahre alt und komme aus Jerusalem. Der israelische Geheimdienst Mossad habe ihn nach Syrien geschickt, damit er Informationen über den IS beschaffe. Die Authentizität des Videos ließ sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.

Israels Verteidigungsminister Mosche Jaalon hatte Verbindungen des offenbar ermordeten israelischen Arabers zum Geheimdienst Mossad dementiert.

Bereits Mitte Jänner hatte der IS ein Video veröffentlicht, in dem ein kleiner Bub zwei angebliche Spione des russischen Geheimdienstes erschießt.