Die Umsetzung des knapp zwei Wochen alten Friedensabkommens von Minsk kommt offenbar voran. Präsident Petro Poroschenko werde am Donnerstag höchstwahrscheinlich den Abzug schwerer Waffen aus den Kampfgebieten im Osten des Landes anordnen, hieß es in ukrainischen Militärkreisen. "Wir erwarten eine Stellungnahme des Präsidenten im Laufe des Tages", sagte ein hochrangiger Armeeangehöriger.

Die Separatisten haben bereits damit begonnen, ihre schweren Waffen abzuziehen. Der Abtransport von Artilleriegeschützen, Panzern und ähnlichen Rüstungsgütern aus der Kampfzone ist einer der Kernpunkte des Minsker Abkommens, das unter anderem auch den Austausch von Gefangenen vorsieht.

Die Regierung in Kiew hatte den Abzug schwerer Waffen davon abhängig gemacht, dass die Waffenruhe mindestens zwei Tage nicht gebrochen werde. Am Mittwoch hatte die Armee ein deutliches Abflauen der Kampfhandlungen gemeldet und erklärt, zum ersten Mal seit mehreren Wochen sei in den vorangegangenen 24 Stunden kein Soldat getötet worden.