Die Original-Pegida-Bewegung in Deutschland mag sich inzwischen tief in einer Krise befinden, doch im europäischen Ausland stoßen die "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlands" auf Sympathie: In mehreren Ländern gibt es inzwischen Ableger der islamkritischen und fremdenfeindlichen Bewegung.

Von einer Teilnehmerzahl wie in Dresden, wo vor drei Wochen noch 25.000 Menschen auf die Straße gingen, sind die Pegida-Proteste im Ausland allerdings weit entfernt. Nachfolgend eine Auswahl der europäischen Ableger:

ÖSTERREICH

Der österreichische Ableger, der auf Facebook mehr als 11.000 Sympathisanten zählt, konnte Montagabend laut Polizei rund 400 Menschen versammeln. Dies waren mehr als die ursprünglich angemeldeten 250 Teilnehmer. Zu dem geplanten Protestmarsch gegen "Massenmigration" und eine angebliche "Islamisierung" in Europa kam es nicht, weil laut Polizei rund 5.000 Gegendemonstranten die Pegida-Anhänger an ihrem Marsch durch die Innenstadt hinderten.

TSCHECHIEN

In der tschechischen Hauptstadt Prag demonstrierten Mitte Jänner etwa 600 Menschen gegen den Islam. Es war die erste islamkritische Demonstration in Tschechien, wo Schätzungen zufolge zwischen 10.000 und 20.000 Muslime leben. Die Organisatoren schlossen einen Zusammenschluss mit den Gleichgesinnten im nur 150 Kilometer entfernten Dresden nicht aus.

DÄNEMARK

In Kopenhagen nahmen am 19. Jänner rund 200 Teilnehmer nach Polizeiangaben am ersten Protestzug des dänischen Pegida-Ablegers teil.

NORWEGEN

Eine Woche zuvor waren in der norwegischen Hauptstadt Oslo rund 200 Menschen dem Aufruf des örtlichen Pegida-Ablegers gefolgt. Die Aufmerksamkeit solle auf die Probleme im Zusammenhang mit der Einwanderung von Muslimen gelenkt werden, gaben die Organisatoren an. Auch Ausländer waren unter den Demonstranten, die ohne Zwischenfälle um das Osloer Rathaus herummarschierten.

SCHWEDEN

Der schwedische Pegida-Ableger zählt auf Facebook mehr als 8500 Anhänger. Die Gruppe verweist in zahlreichen Einträgen auf ihre Vorbilder in Dresden.

SCHWEIZ

In der Schweiz tauchte Mitte Jänner auf Facebook ein örtlicher Pegida-Ableger auf, bis Montag hatte er mehr als 4.700 Unterstützer. Die Gruppe rief für den 16. Februar zu einem ersten Protestmarsch gegen den Islam auf, doch wurde der Termin am vergangenen Samstag verschoben.

BELGIEN

In Belgien tauchte auf Facebook die Gruppe Pegida Vlaanderen auf, die sich mit der deutschen Pegida solidarisch erklärte. "Von Flandern aus unterstützen wir die Pegida-Bewegung in Deutschland", hieß es in dem Eintrag der Gruppe. Mehr als 7.500 Nutzer klickten bis Montag auf die Sympathiebekundung "Gefällt mir".

SPANIEN

Auch in Südeuropa hat die Pegida-Bewegung Sympathisanten. In einem Eintrag im Kurzbotschaftendienst Twitter hieß es, der spanische Ableger sei am 8. Jänner gegründet worden - einen Tag nach dem islamistischen Anschlag auf die französische Satirezeitung "Charlie Hebdo" in Paris.