Die EU-Polizeibehörde Europol warnt vor einer immer engeren Zusammenarbeit von Extremisten und Schwerverbrechern der Organisierten Kriminalität. "Uns bereitet große Sorge dass es immer häufiger Verbindungen zwischen Terroristen und kriminellen Gruppen gibt", sagte der stellvertretende Europol-Direktor Wilhelmus van Gemert.
Sie "arbeiten oft Hand in Hand zum Beispiel bei Geldwäsche, Schleuserkriminalität oder bei der Fälschung von Pässen", sagte van Gemert. Zudem würden Extremisten selbst kriminell, um sich beispielsweise durch Geiselnahmen "Geld zu beschaffen".
Einiges deute darauf hin, dass die islamistischen Extremisten ihre Anschlags-Taktik geändert haben. "Es gibt zwar immer noch Bombenanschläge, wie sie vor allem Al-Kaida verübt", sagte der Europol-Vizechef der "Bild". "Aber gezielte Attacken meist von Einzeltätern auf sogenannte weiche Ziele wie Restaurants, Supermärkte oder jetzt die Zeitungsredaktion nehmen zu." Nicht sämtliche öffentlichen Einrichtungen könnten geschützt werden. "Das nutzen sie aus."
Van Gemert schloss Nachahmungs-Taten nach den Anschlägen von Paris nicht aus. "In allen EU-Mitgliedsländern sind Polizei- und Sicherheitsbehörden in hoher Alarmbereitschaft. Aber ehrlicherweise kann niemand Nachahmungs-Taten ausschließen." Europol-Chef Rob Wainwright hatte am Dienstag vor einem Ausschuss des britischen Parlamentes gewarnt, die Anschlagsgefahr sei in Europa wegen rückkehrender Syrien-Kämpfer so hoch wie seit dem 11. September 2001 nicht mehr.