In den Blogs rumorte es schon. Der frühere Parteichef und Ministerpräsident Giorgos Papandreou trennt sich von der einst großen sozialistischen Partei PASOK und geht mit einer eigenen Liste in die schicksalsträchtige Parlamentswahl Ende Jänner. Dabei geht es um das Überleben Griechenlands als Euroland und um das Überleben der von Papadreous Vater gegründeten Partei. Sie war zuletzt 2009 an mit knapp 44 Prozent der Wählerstimmen an die Macht gekommen, grundelt in den Umfragen jetzt aber unter fünf Prozent.

Papandreou will am Samstag alle Details seiner politischen Bewegung offen legen. Griechenlands Sozialisten dürften von ihrem früheren Parteichefs enttäuscht sein. PASOK-Vorsitzender Evangelos Venizelos war von Papandreou über die neue Lage der Sozialdemokratie in Griechnenland vorab informiert worden.

Eine griechische Dynastie

Schon Papandreous Vater und Großvater waren sozialistische Ministerpräsidenten. Die Familie gilt als eine der führenden Dynastien des Landes. Papandreou selber trat 2011 wegen des faktischen finanziellen Zusammenbruchs Griechenlands zurück, der in seiner Amtszeit zum traurigen Höhepunkt gekommen war. Griechenland musste mit 240 Milliarden Euro an Krediten vor der Pleite bewahrt werden. Politisch aktiv - und bestens vernetzt - ist Papandreou seither als Vorsitzender der Sozialistischen Internationale. 


PASOK stürzte bei den beiden Parlamentswahlen 2012 auf nur noch 12,3 Prozent ab. Bei der EU-Wahl 2014 standen die Sozialisten an der Spitze eines Bündnisses links der Mitte und kamen dennoch nur auf acht Prozent.