Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel als mächtigste Frau der Welt bezeichnet und ihre Wirtschaftspolitik als vorbildlich gelobt. "Die Art, wie sie Wirtschaftspolitik macht, ist ein sehr, sehr gutes Beispiel dafür, wie wir es machen können", sagte der gebürtige Steirer am Mittwoch vor einem Treffen mit Merkel in Los Angeles. Er hatte wegen Milliardenlöchern in seiner Staatskasse im vorigen Jahr den finanziellen Notstand ausgerufen.

Als Angela Merkel im kalifornischen Los Angeles um 21.30 Uhr Ortszeit am Flughafen von Gouverneur Arnold Schwarzenegger begrüßt wird, ist es in Deutschland 06.30 Uhr - und Mittwoch. Seit ihrem Abflug aus Deutschland am Montagmittag ist sie mit einen Zwischenstopp in Washington zum Atomgipfel bis dahin 40 Stunden unterwegs, an Schlaf war für sie kaum denken und wohl erst recht nicht ans Träumen. Trotz aller guter Gespräche und - unverbindlicher - Vereinbarungen hat der Gipfel zur Atomsicherheit in Washington mit fast 50 Regierungsvertretern dem Sprichwort alle Ehre gemacht, dass der Fortschritt eine Schnecke ist.

Hatte Merkel zunächst nach etlichen Anläufen und langwierigem Hin und Her auf eine baldige Klärung mit China gehofft, dass der Weltsicherheitsrat noch im April Sanktionen gegen den Iran wegen seines umstrittenen Atomprogramms beschließen würde, schraubte sie die Erwartungen wenig später wieder herunter. Die Entwicklung sei positiv, sagte sie und fügte an, "wenngleich sie langsam verläuft".

US-Präsident Barack Obama wertete es schon als Erfolg, dass China gesprächsbereit sei und an den Verhandlungen weiter teilnehme. In Hinterzimmern sprach Merkel sowohl mit Chinas Staatschef Hu Jintao - 40 Minuten - als auch mit Obama - 45 Minuten -, wie das Protokoll auswies. Wie unterschiedlich die Beziehungen sind, zeigte auch die Gesprächsatmosphäre. Merkel und Hu saßen sich getrennt durch einen großen Tisch gegenüber. Der Ton war förmlich.

Beim Treffen mit Obama fehlte der Tisch. Die kleinen, hochkarätigen Abordnungen saßen sich lockerer gegenüber, Merkel und Obama nebeneinander. Wie gut das deutsch-amerikanische Verhältnis aber wirklich ist, kann man davon schwer ablesen. In seiner Gipfelbilanz zählte Obama viele Länder auf, die noch in Washington eine bessere Sicherung oder Abrüstung von nuklearem Material ankündigten. Auch damit begründete er, dass die Konferenz ein Erfolg gewesen sei. Deutschland erwähnte er nicht.