Eher bitter als süß war der Auftritt des republikanischen Vizepräsidentschaftskandidaten J.D. Vance in einem Donut-Geschäft. Die Nummer zwei von Donald Trump versuchte in Valdosta, Georgia, ein bisschen Wahlkampf zu machen und blitzte peinlich ab.

Verkäufer reagieren unbeeindruckt auf Vance

Was war passiert? Vance betrat das Geschäft mit einem Videoteam und sagte: „Der Zoo ist in der Stadt. Danke, dass wir kommen durften.“ Lacher oder andere Reaktionen des Personals blieben aus. Vance versuchte dann, den Verkäuferinnen und Verkäufern zu erklären, wer da vor ihnen stand. „Ich bin J.D. Vance. Ich kandidiere für das Amt des Vizepräsidenten.“ Begeisterung brach nicht aus. Die Verkäuferin antwortete kühl: „Okay“.

Auch bei anderen Mitarbeitern hatte Vance nicht mehr Glück. Nur widerwillig ging ein Verkäufer auf die Smalltalk-Versuche des Republikaners ein. Für Vance, der sich rühmt, die Probleme des „einfachen Volkes“ zu verstehen, ist der Clip ein weiterer Rückschlag in einem Wahlkampf, der einfach nicht in Schwung kommen will.

Zuletzt hatte der Senator bereits mit abfälligen Bemerkungen über Oprah Winfrey und kinderlose Frauen für Aufsehen gesorgt. Statt Zustimmung erntete Vance in den vergangenen Wochen zunehmend Kritik. Und auch Donald Trump dürfte nicht auf Dauer glücklich mit seinem Vize sein.

Bei mehreren Auftritten versuchte Trump die Bedeutung von Vance herunterzuspielen und seine Aussage zu relativieren. Der Versuch, Vance als jüngere, energiegeladene Version Trumps aus dem Mittleren Westen zu positionieren, scheint gescheitert. Statt lebensnahe Geschichten zu erzählen, blamiert sich Vance ein ums andere Mal.