Die Dosis macht es. Auch bei Auftritten. Das weiß auch Angela Merkel, schließlich hat sie einst in Physik promoviert. Sechzehn Jahre regierte sie als bundesdeutsche Kanzlerin. Länger als niemand sonst. Seit ihrem Abgang 2021 hält sie sich öffentlich zurück. Bewusst. Keine weltkanzlerhaften Erläuterungen wie einst Helmut Schmidt. Keine ehrenworthaften Erklärungen wie Helmut Kohl. Und schon gar keine liebedienerischen Lobbydienste wie ihr direkter Vorgänger Gerhard Schröder. Angela Merkel schweigt und entzieht sich der Öffentlichkeit. Weitgehend.

Umso mehr werden die wenigen Auftritte der Altkanzlerin gedeutet. Dem jüngsten Parteitag der CDU, die sie von 2000 bis 2018 führte, blieb sie im Mai fern. Kurz darauf erschien sie zum Abschied des Grünen Jürgen Trittin. Merkel geht weiter ihren Weg. Einsam.

Habeck gratuliert im „Rolling Stone“