Kurz vor dem Internationalen Weltfrauentag am 8. März zeigt eine Statistik auf, dass Frauen in nationalen Parlamenten in aller Regel weiterhin unterrepräsentiert sind. Zum Stichtag 1. Februar 2024 seien im globalen Durchschnitt mit 26,8 Prozent gut ein Viertel aller Parlamentsabgeordneten weiblich gewesen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden unter Berufung auf Angaben der Interparlamentarischen Union (IPU) mit.

Zehn Jahre zuvor habe der Frauenanteil noch 22,1 Prozent betragen, weitere zehn Jahre zuvor, am 30. Jänner 2004, seien es 15,2 Prozent gewesen.

Im österreichischen Nationalrat stieg der Frauenanteil in den vergangenen Jahren zwar stetig, aber dennoch nur langsam. Momentan beträgt er mit 74 weiblichen Abgeordneten knapp 40 Prozent. Den höchsten Frauenanteil haben hierbei die Grünen mit über 61 Prozent, dahinter folgen die SPÖ mit 47,5 Prozent und die NEOS mit 46,6 Prozent. Die ÖVP hat 38 Prozent Frauenanteil und am wenigsten Frauen gibt es bei der FPÖ, lediglich 13 Prozent der freiheitlichen Abgeordneten sind weiblich.

Ruanda mit höchstem Frauenanteil

Der Deutsche Bundestag lag im weltweiten Ranking mit 35,3 Prozent Frauenanteil auf Platz 47 von insgesamt 184 Parlamenten, wie das deutsche Bundesamt anlässlich des Internationalen Frauentags am Freitag mitteilte. Den höchsten Frauenanteil in seinem Parlament hatte demnach der ostafrikanische Staat Ruanda mit 61,3 Prozent. Es folgten Kuba mit 55,7 Prozent, Nicaragua mit 53,9 Prozent und Mexiko mit 50,4 Prozent.

Geschlechterparität erreichten die Parlamente von Andorra und den Vereinigten Arabischen Emiraten mit jeweils 50,0 Prozent. Keine weiblichen Abgeordneten saßen den Angaben zufolge in den Parlamenten des Oman, des Jemen und des pazifischen Inselstaates Tuvalu.

Die IPU ist eine weltweite Organisation von parlamentarischen Vertretern mit Sitz in Genf. Grundlage des Rankings bildet nach Angaben des Statistischen Bundesamts die Zahl der Abgeordneten nach Geschlecht im Parlament. In Zweikammersystemen beziehen sich die Daten auf das Unterhaus beziehungsweise die direkt vom Volk gewählte, in aller Regel mächtigere Kammer.