Mit einer Messe zum Dreikönigstag - liturgisch als Tag der Erscheinung des Herrn bekannt - hat Papst Franziskus am Samstag im Petersdom die Weihnachtsfeierlichkeiten in der römisch-katholischen Kirche abgeschlossen. Der Heilige Vater richtete dabei auch Weihnachtsgrüße an die Ostkirchen, die nach dem alten Julianischen Kalender das Fest der Geburt Christi am morgigen 7. Jänner feiern.

Franziskus erinnerte in seiner Messe an die im Evangelium beschriebenen drei Weisen aus dem Morgenland, mit denen die christliche Glaubensverkündigung begonnen habe. Beim Angelus-Gebet rief der Papst die Gläubigen zu Gebeten für den Frieden im Nahen Osten und in der Ukraine auf. Franziskus drückte den Familien der Opfer der Anschläge im Iran seine Nähe aus. Er bete für die Verletzten, so der Papst. Bei Anschlägen vergangenen Mittwoch in der iranischen Stadt Kerman kamen mindestens 91 Personen ums Leben.

Treffen vor 60 Jahren

Der Papst rief auch das Treffen zwischen seinem Vorgänger Paul VI. und dem ökumenischen Patriarchen Athenagoras in Jerusalem vor 60 Jahren in Erinnerung. „Sie durchbrachen die Mauer der Unvereinbarkeit, die Katholiken und Orthodoxe jahrhundertelang getrennt hatte“, sagte Franziskus beim Angelus-Gebet. „Lernen wir aus der Umarmung dieser beiden Größen der Kirche und gehen wir den Weg der christlichen Einheit weiter, indem wir gemeinsam beten, gemeinsam gehen und gemeinsam arbeiten“, fügte der Papst hinzu.

In Italien wird am 6. Jänner weniger das Dreikönigsfest als vielmehr jenes der Hexe Befana gefeiert. Das Wort ist eine Verballhornung des griechischen Wortes „Epiphanie“ (Erscheinung). Bei dem heidnischen Fest geht es um eine knollennasige Hexe, die der Legende nach dem Stern von Bethlehem nicht rechtzeitig gefolgt ist und so den Stall von Bethlehem verfehlte. Noch immer auf der Suche nach dem göttlichen Kind bringt sie deshalb ihre Geschenke in jedes Haus. Die Befana kommt - dem Nikolaus ähnlich - in der Nacht auf den 6. Jänner und hinterlässt den Kindern Geschenke und Süßes.