Der russische Außenminister Sergej Lawrow ist am Donnerstag in Nordkorea mit Machthaber Kim Jong-un zusammengetroffen. Die Begegnung habe mehr als eine Stunde gedauert, meldete die russische Nachrichtenagentur TASS. Weitere Angaben wurden nicht gemacht. Lawrows Aufenthalt in Pjöngjang wird von Beobachtern als Vorbereitung auf einen Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin gewertet, der die Zusammenarbeit mit dem politisch isolierten Nordkorea zuletzt intensiviert hat.

Nordkorea und Russland verfolgten gemeinsam mit China das Ziel, die Spannungen in der Region abzubauen, sagte Lawrow einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge nach einem Treffen mit Nordkoreas Außenminister Choe Son-hui. Die verstärkten militärischen Aktivitäten der USA und ihrer Verbündeten Südkorea und Japan gäben wiederum Anlass zur Sorge. Hintergrund ist unter anderem ein gemeinsames Marinemanöver der USA und Südkoreas mit vier weiteren Ländern.

Bei seiner Ankunft am Mittwoch hatte Lawrow bereits Nordkorea für die Unterstützung im Ukraine-Krieg gedankt. Der Kreml schätze die „unerschütterliche und prinzipienfeste Unterstützung“ Pjöngjangs „zutiefst“, sagte er bei einem Empfang. Zugleich sicherte Lawrow Kim die „volle Unterstützung und Solidarität“ der Regierung in Moskau zu. Beide Länder haben angekündigt, ihre Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich zu vertiefen, bestreiten aber US-Vorwürfe, dass Nordkorea Russland mit Waffen für den Krieg gegen die Ukraine beliefert. Das abgeschottete Nordkorea ist unter anderen wegen seines Atom- und Raketenprogramms international weitgehend isoliert.